„Talente erkennen! Europa als Chance“ ist das Motto des Josefstages 2024. Bei der diesjährigen zentralen Auftaktveranstaltung im Haus der offenen Tür Sinzig (Bistum Trier) kamen Jugendliche heute über ihre Chancen und Perspektiven mit Gäst*innen aus Politik und Kirche ins Gespräch.
(Düsseldorf/Sinzig, 18.03.2024) „Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, sich mit den eigenen Talenten und Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen. Wir fordern daher eine Begleitung im Übergang zwischen Schule und Beruf, die genau dies ermöglicht und die individuellen Bedarfe junger Menschen beachtet“, sagte Dr. Stefan Ottersbach, Bundespräses des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS). Er verwies darauf, dass es wichtig sei, Europa auch in diesem Kontext als Chance zu erkennen, junge Menschen zu empowern und sie auf ihrem Weg zu unterstützen.
Der Josefstag steht dieses Jahr unter dem Motto „Talente erkennen! Europa als Chance“ und will damit auch für die Europawahl im Juni einen Fokus auf die Themen der Jugendsozialarbeit lenken. „Die europäische Idee ist für alle Menschen relevant. Jede*r soll sich einbringen können“, betont Stefan Ottersbach. „Junge Menschen werden häufig nur nach einem formalen System eingeordnet und es wird nicht berücksichtigt, was jede*r für individuelle Stärken und Kompetenzen einbringen kann und will. Die europäischen Möglichkeiten sind meist abhängig von Faktoren wie Bildungsabschluss und privatem Umfeld. Um dies zu ändern und Zugänge zu ermöglichen, braucht es eine individuelle und verlässliche Begleitung und Förderung aller jungen Menschen.”
Bei der bundesweiten Eröffnung in Sinzig konnten die Jugendlichen gemeinsam mit den geladenen Gäst*innen aus Politik und Kirche ins Gespräch kommen und ihren Blick auf Europa und die ihnen offenstehenden europäischen Möglichkeiten darstellen. Unter Anleitung der im Haus ansässigen Kunstschule Sinzig wurden zusammen mehrere Collagen erschaffen. In den Kunstwerken zeigten die Teilnehmer*innen, was ihnen an Europa wichtig ist und was sie sich für ihre Zukunft wünschen. Dabei fielen Schlagworte wie Frieden, Gleichberechtigung, Demokratie, Wahlrecht ab 16 Jahren und offene Grenzen in den Blick. Aber auch konkrete Wünsche der Jugendlichen wurden sichtbar: Eine Ausbildung in der Altenpflege oder im Gartenlandschaftsbau.
“Eine gesellschaftliche Teilhabe aller jungen Menschen kann nur gelingen, wenn dafür die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden“, sagt Tom Urig, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit. „Dafür braucht es unter anderem eine Förderung, die sich an den individuellen Fähigkeiten orientiert, einen Abbau von Bürokratiehürden und eine bessere Anerkennung non-formaler Qualifikationen. Mit dem Aktionstag wollen wir für die Problematiken sensibilisieren und gleichzeitig jungen Menschen die Chance geben, sich für sich selbst und ihre Anliegen einzusetzen.“
Die Veranstaltung in Sinzig ist der zentrale Auftakt des bundesweiten Aktionstages. Rund um den Josefstag am 19. März finden anlässlich des Hochfests des heiligen Josef, Schutzpatron der Arbeiter*innen und Jugendlichen, bundesweit Veranstaltungen statt. Von Aachen bis Zwickau, von Flensburg bis Augsburg laden Einrichtungen der katholischen Jugendsozialarbeit in Deutschland kirchliche Amtsträger, Politiker*innen sowie gesellschaftliche Verantwortungsträger*innen ein, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Anliegen selbst vorzubringen und den Akteur*innen die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu verdeutlichen.
Weitere Informationen zum Josefstag 2024 erhalten Sie auf www.josefstag.de.
Hintergrund:
Der heilige Josef ist Schutzpatron der Arbeiter*innen und Jugendlichen. Der Josefstag ist eine Aktion des „arbeit für alle e.V.“, einer Initiative des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V.