Aufarbeitungsprozess im BDKJ

Hier informieren wir Euch über den aktuellen Stand unseres Aufarbeitungsprozesses: Welche Schritte wir dabei schon gegangen sind, wo wir aktuell stehen, wie Ihr Euch aktuell einbringen könnt und was in Zukunft passieren soll. Außerdem findest Du hier die häufigsten Fragen und Antworten.

Vorstudie

Am 26. Januar 2023 wurde die „Vorstudie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den Jugendverbänden und Strukturen des BDKJ“ veröffentlicht. Diese könnt ihr hier herunterladen. Eine Zusammenfassung zentraler Ergebnisse findet ihr in dieser Präsentation.

Während wir diesen Weg gehen, tauchen oft neue Fragestellungen auf, für die wir nicht immer gleich eine Lösung oder Antwort haben. Deshalb wird diese Seite regelmäßig überarbeitet und aktualisiert.

TIPP: Eine übersichtliche und ausführliche Einführung in unseren Aufarbeitungsprozess findest Du in der „Handreichung zum Prozess der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im BDKJ“.

  • Wenn Du Fragen hast, schreib uns gerne eine Mail an aufarbeitung[at]bdkj.de
  • Wenn Du selbst von sexualisierter Gewalt in der kirchlichen Jugendverbandsarbeit betroffen bist, findest Du hier Ansprechpartner*innen in Deiner Nähe. Demnächst werden wir zudem eine zentrale Anlaufstelle des BDKJ-Bundesverbandes zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den Jugendverbänden und den Strukturen des BDKJ einrichten, an die Du Dich wenden kannst.

Sexualisierte Gewalt bezeichnet Handlungen, die das sexuelle Selbstbestimmungsrecht des Menschen verletzen. Sie können mit anzüglichen Bemerkungen und "Grabschen" beginnen und bis zur Ausübung massiver körperlicher Gewalt gehen. Wir sprechen von sexualisierter Gewalt auch dann, wenn Autorität, Macht oder Vertrauen gegenüber einem Kind/Jugendlichen benutzt werden, um eigene sexuelle Bedürfnisse zu befriedigen.

Mehr Informationen dazu findest Du auf der Homepage des Vereins Zartbitter.

Auch in unseren Reihen kam und kommt es zu Vorfällen sexualisierter Gewalt. Hauptamtliche, Ehrenamtliche Gruppenleiter*innen und Vorstände wurden übergriffig, haben Grenzen übertreten und Schutzbefohlene körperlich und psychisch verletzt. Auch untereinander wurden Kinder und Jugendliche übergriffig und haben verschiedene Formen sexualisierter Gewalt ausgeübt (hier sprechen wir von Peer-Gewalt).

Bereits seit den 2000er-Jahren haben Jugend- und Diözesanverbände sowie der BDKJ auf Bundesebene kontinuierlich damit begonnen, Präventionskonzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Mit dem Ziel, insbesondere Gruppenleiter*innen und Verantwortliche für das Thema sexualisierte Gewalt zu sensibilisieren und Taten schon frühzeitig zu verhindern. Hiermit sind wir noch lange nicht fertig und werden im Zuge unseres Aufarbeitungsprozesses weitere Maßnahmen treffen. Mehr dazu findest Du unter „unser Aufarbeitungsprojekt“.

Die MHG-Studie der Deutschen Bischofskonferenz machte erstmals das konkrete und ungeheure Ausmaß sexualisierter Gewalt im Rahmen der katholischen Kirche deutlich. Der Schwerpunkt lag dabei jedoch auf hauptamtlichen Täter*innen in den Diözesen und Pfarreien. Der Bereich der verbandlichen Jugendarbeit kam nur am Rand und sehr begrenzt zu Sprache. Das genügt uns nicht!

  • …an der Seite von Betroffenen stehen und uns von ihnen sagen lassen, welche Formen der Unterstützung und Aufarbeitung sie sich wünschen.
  • …zu unserer Geschichte und Verantwortung stehen und offen und transparent aufdecken, wo unsere Strukturen und auch unsere Vorgänger*innen und wir selbst versagt haben.
  • …wissen, inwiefern Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in unseren Reihen Betroffene sind.
  • …wissen, inwieweit unsere (!) verbandlichen Strukturen „Spielräume“ für sexualisierte Gewalt ermöglicht und nicht verhindert haben.
  • …unsere Strukturen und unsere innerverbandlichen Kulturen so überarbeiten und korrigieren, dass sie für sexualisierte Gewalt hoch sensibel werden, Warnzeichen frühzeitig erkennen und Taten verhindern.

Headerbild: Barbara Dietl / UBSKM

Kontakt

Gregor Podschun

BDKJ-Bundesvorsitzender
Tel. 02 11 / 46 93 - 162
podschun[at]bdkj.de