Der Synodale Weg

Im Nachgang an die Erkenntnisse der MHG Studie hatte die Bischofskonferenz beschlossen, den Zusammenschluss der Lai*innen, das Zentralkomittee der deutschen Katholiken (ZdK), einzuladen, einen gemeinsamen Aufarbeitungsprozess zu gehen: den synodalen Weg. 

Von 2020 bis 2023 fanden fünf Synodalversammlungen statt. In den einzelnen Synodalversammlungen wurde Beschlüsse zu vier Oberthemen erarbeitet. Diese waren Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, welche Ämter und Lebensformen der Sendung der Kirche in der Welt dienen, wie sind die Rollen der Frauen in der Kirche zu stärken, wie sieht eine lebensdienliche Sexualmoral aus? 

Zusammen mit den Orts- und Weihbischöfen, Vertreter*innen des ZdK diskutierten auch 15 junge Synodale. Ihr Anliegen war, die systemischen Ursachen des Machtmissbrauchs, der durch die MHG Studie aufgezeigt wurde, anzugehen. Die dort getroffenen Beschlüsse der einzelnen Synodalversammlungen hatten von Beginn an nur empfehlende Funktion. Jeder Ortsbischofs ist für seine Diözese selbst verantwortlich. 

Die getroffenen Beschlüsse machen Hoffnung. Die Kirche kommt in Bewegung und junge Teilnehmer*innen berichten, dass ihnen zugehört wurde und sie ernst genommen wurden. Ein erster Schritt, auch wenn sie sich manchmal wünschen, schneller voranzukommen. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie die getroffenen Beschlüsse von den Ortsbischöfen in den jeweiligen Bistümern umgesetzt werden. 

Jetzt: Synodaler Ausschuss 

Zum Herbst 2023 wurde durch die Synodalversammlungen ein neues Gremium eingerichtet: der Synodale Ausschuss. Er tagt zum ersten Mal am 10. und 11. November 2023 in Essen. Dieser Ausschuss soll in den nächsten drei Jahren zum einen die vertagten Beschlüsse bearbeiten und zum anderen einen Synodalen Rat vorbereiten, der die Idee der Synodalität in der Kirche verstetigt. Es wird dann nicht mehr zeitlich begrenzte Synodalversammlungen geben, sondern ein festes Gremium und einen festen Turnus, indem der Synodale Rat tagt und die Ortsbischöfe in ihrer Leitungsfunktion unterstützt.  

 

BDKJ.konkret über den Synodalen Weg

Zu Beginn des Synodalen Weges hatten wir eine Ausgabe BDKJ.konkret erstellt: Wo liegen die großen Herausforderungen? Und wie sollte es weitergehen? - Das beleuchtet diese Ausgabe des BDKJ.konkret. 

Ausgabe 11: Der Synodale Weg

Unsere Forderungen zum Synodalen Weg

Wir setzen uns für die Beteiligung von jungen Menschen im Synodalen Weg ein und bringen ihre Anliegen ein!

15 U30: Junge Menschen im Synodalen Weg

Der BDKJ durfte als Dachverband der katholischen Jugendverbände 15 extra für junge Menschen geschaffene Plätze in der Synodalversammlung vergeben. Aus 230 Bewerbungen, hat der BDKJ-Hauptausschuss folgende 15 ausgewählt:

  • Michaela Brönner
  • Lukas Färber
  • Melanie Giering
  • Paulina Hauser
  • Mara Klein
  • Franzi Kleiner
  • Viola Kohlberger
  • Johanna Müller
  • Lukas Nusser
  • Daniela Ordowski
  • Janosch Roggel
  • Vera Scheuermeyer
  • Svenja Stumpf
  • Finja Miriam Weber
  • Katharina Geskes

Gregor Podschun wurde im Sommer 2020 zum BDKJ-Bundesvorsitzenden gewählt und nimmt damit die Nachfolge von Thomas Andonie in der Synodalversammlung ein. Sein Platz in den 15 U30 wurde nachbesetzt.

Der Synodale Weg wurde von den deutschen Bischöfen auf ihrer Vollversammlung im März 2019 beschlossen. Eine strukturierte Debatte mit dem ZdK und den deutschen Bischöfen sollte angestoßen werden. Einen erheblichen Anstoß, einen solchen Prozess zu starten, gab die 2018 veröffentliche MHG-Studie, die aufzeigte, dass die sexualisierte Gewalt durch Geistliche in der Kirche System hatte und systemisch begünstigt wurde.
Das Ziel des Synodalen Weges ist, die kirchlichen Strukturen in Deutschland weiterzuentwickeln um als Organisation ihrem Zweck gerecht zu werden: der Verkündigung des Wortes Gottes.
Dazu wurden insgesamt vier Foren einberufen, die sich mit folgenden Themen auseinandergesetzt haben und Fragen identifiziert haben:

  • Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag
  • Priesterliche Existenz heute
  • Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche
  • Leben in gelingenden Beziehungen - Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft

Die Foren werden paritätisch von je einem Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und des ZdK geleitet.

Der Synodale Weg begann am 1. Advent 2019. Nach dem offiziellen Start mit einem Gottesdienst im Dom zu München, in der Karin Kortmann, Vizepräsidentin des ZdK und Reinhard Kardinal Marx, damals Vorsitzender der DBK, die „Synodalkerze“ entzünden, wurde der Synodale Weg eröffnet. Die erste Synodalversammlung fand vom 30. Januar bis 01. Februar in Frankfurt am Main statt. Dort wurden auch die Mitglieder der Synodalforen gewählt. Diese Synodalforen arbeiten zwischen den Synodalversammlungen zu jeweils einem bestimmt inhaltlichen Thema und bereiten Diskussionspapiere für die Synodalversammlungen vor.

Die für September geplant zweite Synodalversammlung musste auf Grund der Corona-Pandemie verschoben werden. Stattdessen fanden in fünf Regionen-Konferenzen in Dortmund, Berlin, München, Frankfurt und Ludwigshafen statt. Diese Regionenkonferenzen dienten dem Austausch und werden als Zwischenschritt verstanden.

Auch die für Anfang Februar 2021 geplante Synodalversammlung konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant stattfinden. Stattdessen trafen sich rund 230 Synodale und einige Mitglieder der Synodalforen (nicht alle sind Mitglied der Synodalversammlung) in einem Online-Format. Dort wurde der aktuelle Stand diskutiert, denn die Synodalforen haben auch während der Pandemie weitergearbeitet.

Im Herbst 2021 konnte wieder in Frankfurt getagt werden. Die Foren legten Texte vor, einige konnten bereits in einer ersten Lesung diskutiert werden.

Die Synodalversammlungen mit rund 230 Synodalen finden in Frankfurt statt. Frankfurt ist aus ganz Deutschland gut erreichbar und bietet mit dem in der Nähe des Doms gelegenen Dominikanerkloster die Räumlichkeiten für eine Versammlung in der Größenordnung.

Der BDKJ hat in der Vorbereitung inhaltlich mitgewirkt: Vom Bundesfrauenpräsidium ist Annette Jantzen (DV Aachen) im Forum „Zugang von Frauen zu Ämtern und Diensten“ eingebunden. Unsere Bundesvorsitzende Lisi Maier und unser damaliger Bundesvorsitzender Thomas Andonie haben die Anliegen junger Menschen sowie die Ergebnisse der Sinus-Milieu-Studie zu Liebe, Sexualität und Partnerschaft in das Forum „Sexualmoral“ eingebracht.
Durch unseren damaligen Bundesvorsitzenden Thomas Andonie und Katharina Libon (DV Regensburg) war der BDKJ während der Vorbereitung in der Erweiterten Gemeinsamen Konferenz vertreten.

Gemäß des Grundsatzes „Jugend leitet Jugend“ hat der BDKJ im Auftrag des ZdK die Auswahl der 15 zusätzlichen Plätze für junge Menschen unter 30 Jahren sowie deren Begleitung im Prozess übernommen.

Stimme des BDKJ zum Synodalen Weg

Beschluss: Ein Drittel unter 30!

Argumentationshilfe "Frauen ins Priesteramt"

Argumentationshilfe "Macht"

Argumentationshilfe "Priesterliche Lebensform"

Argumentationshilfe "Sexuallehre" (BDKJ Aachen)