Umweltpolitik

(vgl. Kapitel 4.2 des Koalitionsvertrags)

Zusammenfassung

Der Schutz der natürlichen Schöpfung dient dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage für heute lebende und künftige Generationen. Diesbezüglich spielt Nachhaltigkeit im Allgemeinen eine wichtige Rolle, sowohl in Hinblick auf die Post 2015-Agenda als auch auf die Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft sollen ebenso dazu beitragen, wie der Erhalt der Biologischen Vielfalt. Darüber hinaus gelten Hochwasserschutz, Gewässer- und Meeresschutz sowie der Zusammenhang von Umwelt und Gesundheit als wichtige Bereiche des Umweltschutzes.

Bewertung

Der Schutz der Umwelt und die Bewahrung der Schöpfung sind im Sinne einer inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit unerlässlich und von besonderer Bedeutung. Nachhaltigkeit auf allen Ebenen ist dabei Voraussetzung.

Die Zukunft lacht, wenn die neue Bundesregierung, sich auf internationaler Ebene für eine ambitionierte Post-2015-Agenda und deren konsequente Umsetzung einsetzt. Dadurch können die Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche weltweit verbessert werden. Eine öko-faire Beschaffung in allen Bereichen von Lebensmitteln und Büroeinrichtung über Energieversorgung hin zu Reinigungsmittel, Mobilität und Dienstkleidung muss selbstverständlich sein. So kann die öffentliche Hand zum Vorbild für Bevölkerung und Unternehmen werden. Das Ausweiten der Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist Voraussetzung, um breite Teile der Bevölkerung zu erreichen. Besonders junge Menschen wachsen so mit dem Wert der Nachhaltigkeit auf und lernen so von klein auf Lebensgrundlagen zu erhalten. 

Die Zukunft lacht, wenn der schonende Umgang mit Ressourcen einschließlich Wiederverwertung als wesentliche Voraussetzung gesehen wird, um Lebensgrundlagen für künftige Generationen zu erhalten. Deshalb sind die benannten Maßnahmen notwendig, um Rohstoffmangel zu vermeiden. Die Recyclingquoten müssen in allen Bereichen bei fast 100 Prozent erreichen, damit alle Rohstoffe künftigen Generationen weiterhin zur Verfügung stehen ohne andere auszubeuten. Dabei müssen aber ökologische Aspekte immer Vorrang vor wirtschaftlichen Überlegungen haben. Auf einem endlichen Planeten ist unbegrenztes Wachstum unmöglich. Die Internalisierung externer Kosten kann einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten und nur so eine lebenswerte Umwelt für die Jugend von heute und morgen erhalten. Die Eindämmung der illegalen Ausfuhr durch konsequente Kontrollen ist notwendig um Rohstoffe zu erhalten und die unsachgerechte Entsorgung zu vermeiden. Zudem werden Kinder und Jugendliche in Ländern des globalen Südens durch die informelle Entsorgung extremen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt, die es zu vermeiden gilt.

Zur Bewahrung der Schöpfung zählt auch der Erhalt von Naturräumen und naturnahen Landschaften. Die Ausdehnung besonders schützenswerter Flächen ist deshalb zu begrüßen. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt und schafft Erholungsräume für die Bevölkerung.

Um die Bevölkerung vor Hochwasser und Überschwemmung zu schützen, ist es notwendig den Flüssen mehr Raum zu geben. Durch natürliche Überschwemmungsflächen können Hochwässer reduziert werden. In potentielle Überschwemmungsgebiete dürfen keine neuen Siedlungen mehr errichtet werden, da sie unsichere Lebensräume für Kinder und Erwachsene darstellen.

Die Zukunft lacht, wenn schädliche Eingriffe in marine und limnische Ökosysteme vermieden werden. Überfischung, Tiefseebergbau, Öl- und Gasförderung und die Vermüllung von Gewässern müssen verhindert werden. Die Einrichtung von Schutzgebieten leistet dazu einen wichtigen Beitrag, reicht aber bei weitem nicht aus, um diese Ökosysteme für künftige Generationen zu erhalten.

Mensch, Flora und Fauna müssen vor Umweltkontaminationen bewahrt werden. Für Lebensmittel und  Alltagsprodukte müssen strengere Grenzen festgelegt und besser kontrolliert werden. Es kann nicht sein, dass Kleinkinder bereits über die Muttermilch, Kleidung und Spielzeug Schadstoffen ausgesetzt werden.