Zur Ablehnung des Amtsverzichts von Kardinal Marx durch Papst Franziskus

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BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun - Foto: Mike Nonnenbroich / BDKJ-Bundesstelle

Zur Ablehnung des Amtsverzichts von Reinhard Kardinal Marx (Bischof von München und Freising) durch Papst Franziskus erklärt Gregor Podschun (BDKJ-Bundesvorsitzender):

„Der angebotene Amtsverzicht von Reinhard Kardinal Marx bleibt auch nach der Ablehnung durch Papst Franziskus ein wertvolles Zeichen persönlicher Verantwortungsübernahme für den Machtmissbrauch und die sexualisierte Gewalt durch Kleriker in der katholischen Kirche.

Neben Kardinal Marx, der die Kirche treffend als an einem ‚toten Punkt’ stehend beschrieben hat, hat auch Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, im Nachgang der Erklärung von Kardinal Marx die Dringlichkeit der notwendigen weitreichenden Reformen in eindrucksvoller Deutlichkeit betont.

Eine Annahme des Amtsverzichts von Kardinal Marx durch Papst Franziskus hätte gezeigt, dass auch Rom sich bewusst ist, in welcher dramatischen Lage sich die Kirche befindet. Man hätte zeigen können, dass respektiert wird, wenn ein angesehener Bischof nach sorgsamer Reflexion die bewusste Entscheidung trifft, aus einer Mitverantwortung für die systemischen Gründe für sexualisierte Gewalt persönliche Konsequenzen zu ziehen.

Es ist unsere Pflicht, dem durch die MHG-Studie aufgedeckten systemischen Machtmissbrauch in der Kirche, der in der Form der sexualisierten Gewalt an Kindern und Jugendlichen besonders verabscheuungswürdig ist, durch Reformen die Grundlagen zu entziehen. Für uns zeigt sich dabei immer deutlicher, dass wir uns dafür im Synodalen Weg gemeinsam mit allen Synodalen, welche die Wissenschaftlichkeit der MHG-Studie und damit ihre Ergebnisse anerkennen, noch stärker für dezentrale Lösungen für die Kirche in Deutschland einsetzen müssen. Wir hoffen dabei weiter auf die Unterstützung des Vatikans.“

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