"Stellt interessierte Fragen!"

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(Bild: BDKJ-Bundesstelle)

"Stellt interessierte Fragen!" - Mit diesem Satz hat der Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, Norbert Beckmann-Dierkes, in etwa umrissen, was ein offenes Gespräch über die Vergangenheit und die Zukunft Serbiens ausmacht. „Sagt den Leuten nicht, wie es laufen sollte oder was sie zu tun haben!“ Es muss ein Dialog stattfinden, um die Vision eines um Serbien erweiterten Europas wahrwerden zu lassen. Nur so ist es möglich, das Misstrauen, das besteht, abzubauen. Um den politischen Prozess in diese Richtung zu lenken, ist darüber hinaus notwendig, die Anstrengungen hinsichtlich einer Stärkung der Demokratie voranzubringen.

Serbien ist der stabilste politische Anker und Akteur der Region, der „zwar mit dem Herzen bei Russland, aber mit dem Verstand bei der EU ist“. Durch die Unterstützung der Konrad-Adenauer-, aber auch anderer Stiftungen, sollen in diesem Bereich weitere Fortschritte erzielt werden. Wesentliche Punkte dieser Bemühungen stellen die Förderung des parlamentarischen Selbstverständnisses oder das Voranbringen parteiinterner Meinungsbildungsprozesse dar. Das Finden von Mehrheiten sollte Ziel dieser Überlegungen sein; und nicht das Festhalten daran, den politischen Gegner vernichten zu wollen. Da Parteien als werteungebunden und als Jobbringer angesehen werden, zielt die Zusammenarbeit auf Parteien ab, die einen gesellschaftlichen Blick entwickelt haben.

Es finden kaum noch politische Diskussionen statt, weshalb die Konrad-Adenauer-Stiftung die politische Bildungsarbeit in Serbien fördert, um das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen oder von Gruppen für das Ganze zu stärken. Zudem wurden im Land aktuell 19 Stipendien vergeben. Dabei nimmt auch die Arbeit mit einem moderaten Islam, der zu Europa gehört, eine zentrale Rolle ein. „Diese Menschen sind unsere Partner, mit denen wir arbeiten wollen und müssen.“ Genau hier muss verbandliche Arbeit ansetzen. „Das ist unser Bild von Solidarität!“ Um diesen Prozess weiter in Gang zu bringen, sollten im Rahmen des Westbalkan-Jugendwerks mit Hauptsitz in Albanien Initiativen zusammengetragen und verbandlich unterstützt werden. So sind beispielsweise aus einem von Jugendlichen gestalteten Theaterstück mittlerweile 22 Aufführungen hervorgegangen. Diese Partizipationsmöglichkeiten stellen u.a. ein Ventil des tief verwurzelten Frusts auf dem Land dar. Dort fehlt es allerorts an Strukturen; und wenn diese vorhanden sind, dienen sie politischen Parteien.

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