Ökumene braucht mehr Beteiligung Katholische und Evangelische Jugend kritisierenEuropäische Ökumenische Versammlung in Sibiu

Sibiu / Düsseldorf / Hannover. 9. September. Kritik in ökumenischer Eintracht: Evangelische und Katholische Jugendvertreter zeigen sich enttäuscht von der heute im rumänischen Sibiu (Hermannstadt) zu Ende gegangenen Dritten Europäischen Ökumenischen

Im Mittelpunkt der Kritik von evangelischer und katholischer Jugend steht die mangelnde Beteiligungsmöglichkeit der rund 2100 Delegierten. „Das war nur eine Schein-Partizipation“, so der BDKJ-Bundesvorsitzende Dirk Tänzler. Bei einem informellen Treffen am Donnerstagabend äußerten junge Delegierte aus 15 Ländern und allen konfessionellen Traditionen Europas lautstarke Kritik an den mangelnden Beteiligungsmöglichkeiten. Daraufhin boten aej und BDKJ ein „alternatives Forum“ parallel zum offiziellen Programm an. Mehr als 100 Delegierte und Pressevertreterinnen und -vertreter nutzten diese Gelegenheit, um erstmalig bei der Versammlung direkt miteinander über ökumenische Zukunftsfragen zu diskutieren.

Dabei äußerten die Delegierten ihre Bereitschaft, den Konziliaren Prozess der europäischen Ökumene weiterzuentwickeln. „Wir sind uns aber einig, dass eine echte, partizipative Versammlungsform eine grundlegende Vorraussetzung für das Gelingen einer möglichen vierten Auflage des Treffens ist“, so Dirk Thesenvitz, der als Ökumenereferent der aej zur 3.EÖV delegiert ist. Weiterhin fordern BDKJ und aej eine Konzentration auf eine wirksame Umsetzung der Vorgaben der Charta Oecumenica aus dem Jahr 2001 und der von den Kirchen Europas bereits eingegangenen Selbstverpflichtungen, wie sie in den Abschlussdokumenten aus Graz festgeschrieben sind.

Positiv bewerten evangelische und katholische Jugend den hohen Stellenwert des Klimaschutzes. Die Anregung der Versammlung, ab Herbst 2008 einen „Monat für die Schöpfung“ zu begehen, wollen die beiden ökumenischen Partner gemeinsam aufgreifen. „Ermutigend für die Weiterarbeit am ökumenischen Prozess war vor allem der informelle Kontakt zwischen den verschiedenen Konfessionen Europas. Echte und wahre Begegnung im Dialog außerhalb des offiziellen Programms bereicherte dieses Treffen“, so Thesenvitz. An dem Treffen in Sibiu nahmen rund 145 junge Delegierte teil.

„Katholische und Evangelische Jugend in Deutschland werden in ihrer ökumenischen Zusammenarbeit weiterhin Gemeinsamkeiten betonen und nicht das Trennende zementieren“, kündigt der BDKJ-Bundesvorsitzende Dirk Tänzler an. Der nächste Schritt ist die Vorbereitung auf den zweiten Ökumenischen Kirchentag 2010 in München. Dort werden aej und BDKJ gemeinsam das Jugendzentrum gestalten, das während der letzten Kirchen- und Katholikentage zu einem Anziehungspunkt für tausende junge Teilnehmende wurde. Schon im nächsten Jahr feiern BDKJ und aej das 50-jährige Bestehen des gemeinsamen „Ökumenischen Kreuzweges der Jugend“.

Gemeinsame Pressemitteilung Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik Deutschland (aej) & Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)

Pressekontakt:

Michael Kreuzfelder, 0178 / 795 60 99, www.bdkj.deGwendolyn Mertz, 0511/1215-164, www.evangelische-jugend.de

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