Die Kirche der Gegenwart muss anders aussehen!

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BDKJ-Bundesvorsitzender Thomas Andonie. (Foto: BDKJ-Bundesstelle)

Zu der gestern durch die Presse bekannt gewordenen Verweigerung des „Nihil obstat“ (Unbedenklichkeitsbescheinigung) durch die Kongregation für die Glaubenslehre für den Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, Jesuitenpater Ansgar Wucherpfennig, nimmt der BDKJ-Bundesvorsitzende Thomas Andonie in Rom wie folgt Stellung:

„Während wir in Rom auf der Jugendsynode – auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus – ganz offen unsere Meinung austauschen, wurde gestern durch Presseartikel bekannt, wie mit Geistlichen umgegangen wird, die mutig deutlich machen, was sich junge Menschen von der Kirche wünschen. Prof. Wucherpfennig hatte eine wertschätzende Haltung gegenüber gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zum Ausdruck gebracht.

Wir halten es für einen unerträglichen Vorgang, Prof. Wucherpfennig deshalb das ‚Nihil obstat‘ zu verweigern. Hier missbrauchen Akteure der Kirche ihre Macht. Es wird versucht, einen Menschen kaltzustellen. Ein solches Vorgehen lehnen wir entschieden ab.

Das alles passiert an der Hochschule Sankt Georgen, an der sich viele junge Menschen aus unterschiedlichen deutschen Bistümern auf einen pastoralen Dienst in der Kirche vorbereiten. Damit hat dieser Vorgang große Signalwirkung im Hinblick auf den hauptberuflichen Nachwuchs in der Kirche sowie die theologisch-wissenschaftliche Landschaft in Deutschland.

Wir sind dem Bischof von Limburg, Georg Bätzing, ebenso dankbar wie dem Provinzial der Jesuiten, Johannes Siebner SJ. Beide haben sich laut eines Presseberichts für den Rektor der Hochschule stark gemacht. Wir bitten Papst Franziskus darum, sich persönlich in den Vorgang einzuschalten. Wir halten eine Rückgabe des ‚Nihil obstat‘ und eine öffentliche Aufklärung des Vorgangs für notwendig.

Wieder einmal geht es um die Glaubwürdigkeit der Kirche – diesmal während der Jugendsynode, auf der gerade einmal mehr deutlich wird, dass junge Menschen eine authentische und an der Lebenswirklichkeit der Menschen orientierte Kirche wünschen. Eine Kirche mit Sprechverboten und ohne eine vielfältige Diskussionskultur ist eine Kirche der Vergangenheit. Die Kirche der Gegenwart muss anders aussehen.“

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