Die Hauptversammlung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat heute Lisa Quarch als neue Geistliche Leitung gewählt. Die 29-jährige Pastoralreferentin aus dem Bistum Limburg ist damit die erste Frau, die diese Stelle im BDKJ-Bundesvorstand wahrnimmt.
„Glaube und Gesellschaftliches Engagement gehören für mich zusammen. Katholische Jugendverbände sind Orte, an denen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sich entwickeln, ausprobieren und selbstbestimmt engagieren und gestalten können. Dies stärkt nachweislich die Resilienz gegen extreme Positionen und schützt somit die Grundlagen unserer Demokratie“, betont Lisa Quarch. „Ich freue mich, nun meine Zeit, meine Talente und meine Ressourcen investieren zu können, um als geistliche Leitung des BDKJ die Jugendverbände dabei zu unterstützen, dass diese Orte möglichst vielen zugänglich sind und bleiben.“
Lisa Quarch hat in Frankfurt am Main und Maynooth, Irland, Theologie studiert. Nach ihrem Abschluss im Jahr 2020 wurde sie im Bistum Limburg zur Pastoralreferentin ausgebildet und 2022 durch Bischof Bätzing in ihre bisherige Stelle in die Gemeinde Sankt Marien in Frankfurt am Main und das crossmediale ökumenische Projekt „faithpwr" endsendet. Die gebürtige Aachenerin engagiert sich seit ihrer Jugend in der kirchlichen Jugendarbeit.
Der Satz „Faithspaces must be safe spaces!“ ist für mich Grundlage meiner Arbeit
„Als Feministin und Theologin ist mir besonders wichtig, dass Räume und Orte des Glaubens sichere Orte sind. Menschen können sich nur frei entfalten, ihre eigenen Talente, ihre Spiritualität und ihren Glauben entdecken und leben und authentische Beziehungen mit anderen und Gott eingehen, wenn sie sich möglichst sicher fühlen können“, erklärt die neue geistliche Leitung des BDKJ. „Dazu braucht es Prävention und Aufarbeitung von sexualisierter und spiritueller Gewalt und Machtmissbrauch. Dazu gehört aber auch der Einsatz gegen Diskriminierungen, die Reflexion der eigenen Denkweisen und ein diversitätssensibler Blick auf Theologie und kirchliche Strukturen.“
Vielen jungen Menschen ist Lisa Quarch auch von TikTok und Instagram bekannt. Seit ihrem Studium lebt sie auch dort ihren Glauben und kommt mit Menschen ins Gespräch. „Hier erlebe ich, wie wichtig es ist, in einem gemeinsamen Diskurs zu bleiben. So viel Raum für Gutes es im digitalen Raum gibt, so oft begegnet man dort auch Hass und politischer und religiöser Radikalisierung“, betont Lisa Quarch. „Als Jugendverbände müssen wir auch hier laut sein und für das einstehen, was uns wichtig ist. Ich will hier weiterhin Gesicht zeigen und mich einsetzen für Diversität, Gerechtigkeit und eine Theologie, die Menschen als Kinder Gottes in ihrer Vielfalt ernstnimmt und wertschätzt.“

