Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat auf seiner Hauptversammlung am vergangenen Wochenende wegweisende Beschlüsse gefasst, die ein klares Signal an Politik senden: Generationengerechtigkeit, starke kommunale Jugendpolitik und verlässliche Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement sind unverzichtbar für eine zukunftsfähige Demokratie.
Generationengerechtigkeit als demokratischer Kompass
In einem zentralen Beschluss fordert der BDKJ von der Bundesregierung, Generationengerechtigkeit als verbindliche politische Leitlinie zu etablieren. Sie muss ressortübergreifend als Haltung verstanden und umgesetzt werden – weit über finanzpolitische Fragen hinaus.
„Generationengerechtigkeit ist demokratische Verantwortung“, erklärt BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher. „Sie fragt danach, wie Lebensrealitäten gestaltet, Teilhabe ermöglicht und Zukunftsperspektiven für alle Generationen gesichert werden können.“
Die Hauptversammlung macht deutlich: Generationengerechtigkeit bedeutet, junge Menschen als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft zu begreifen – mit eigenen Rechten und dem Anspruch, dass diese auch tatsächlich umgesetzt werden.
Der BDKJ kritisiert, dass politische Entscheidungen häufig durch eine adultistische Brille getroffen werden. Politik darf sich nicht länger primär an den Bedürfnissen und Sichtweisen Erwachsener orientieren. „Politik steht in der Verantwortung, jungen Menschen in all ihrer Vielfalt verbindlich Raum zu geben: als Gestaltende, als Mitverantwortliche, als Bürger*innen mit eigenen Rechten“, so Bloemacher. Es braucht eine Haltung, die junge Perspektiven konsequent einbezieht – in Gesetzgebungsprozesse, Gremien und gesellschaftliche Debatten.
Eine generationengerechte Gesellschaft bedeutet auch, soziale Sicherungssysteme so weiterzuentwickeln, dass sie sowohl älteren Menschen ein gutes Leben ermöglichen als auch junge Menschen nicht ausbremsen. „Die Generationen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden – nur gemeinsam können wir eine gute Gesellschaft für alle gestalten“, betont Bloemacher. „Für eine solche Gesellschaft braucht es Räume und Formate des Austauschs zwischen den Generationen. Wir sind bereit, unseren Teil dazu beizutragen.“
Kommunale Jugendpolitik als Baustein jugendverbandlicher Zukunft
Die Hauptversammlung bekräftigt zudem das gemeinsame Ziel, die Vertretung der Jugendverbände und des BDKJ in jugendpolitischen Strukturen auf kommunaler Ebene deutlich zu stärken und gezielt auszubauen. Eine starke Präsenz in Jugendringen, Jugendhilfeausschüssen und anderen Gremien ist entscheidend, um die Interessen junger Menschen wirksam zu vertreten und politische Entscheidungen mitzugestalten, die ihre Lebensrealität unmittelbar betreffen. Deshalb verpflichtet sich der BDKJ, seine Präsenz und Wirkung in kommunalen Strukturen gezielt zu fördern und junge Menschen bei der Vertretung ihrer Interessen zu unterstützen.
Ehrenamtliches Engagement absichern – Gemeinnützigkeit ausweiten
Um das Engagement junger Menschen zu erleichtern, fordert der BDKJ in einem weiteren Beschluss die steuerrechtliche Anerkennung als gemeinnützige Organisation für kleine Körperschaften wie Ortsgruppen von Jugendverbänden strukturell zu vereinfachen und so bürokratische Hürden abzubauen.
Mit den gefassten Beschlüssen unterstreicht der BDKJ seine Haltung: Eine demokratische Gesellschaft gelingt nur, wenn junge Menschen als gleichwertige Akteur*innen ernst genommen werden – mit echter Verantwortung, struktureller Beteiligung und gesicherten Handlungsspielräumen.