KjG: Junge Menschen wollen Frieden

Kinder- und Jugendverband beschließt Position zu Friedenspolitik / Marc Eickelkamp neuer Bundesleiter / Wahlrecht ohne Altersgrenze gefordert
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Frieden als das zentrale Anliegen von Kindern und Jugendlichen muss stärker Thema der Politik werden. Das beschloss die Katholische junge Gemeinde (KjG) auf ihrer Bundeskonferenz vom 27.-31. Mai im Jugendhaus Hardehausen bei Warburg. Die 84 Delegierten aus 22 Diözesanverbänden wählten Marc Eickelkamp aus dem Erzbistum Paderborn zum neuen KjG-Bundesleiter. In einem Studienteil befassten sie sich mit dem „Wahlrecht ohne Altersgrenze“.

„Frieden in der Welt ist ein großes Bedürfnis von Kindern und Jugendlichen, im aktuellen politischen Diskurs jedoch fehlt eine konsequente Friedenspolitik“, erklärt Bundesleiterin Anne Schirmer zu den Gründen für die Stellungnahme mit dem Titel „Stell´ dir vor, es gäbe Frieden. Weltweit.“

„Die KjG will diese Perspektive junger Menschen in die politische Diskussion einbringen: Als junge Christ*innen ist Krieg für uns keine Option. Deshalb fordern wir zivile Konfliktlösungen von der Politik in Deutschland, in Europa und weltweit. Wir erwarten, dass die Verantwortlichen weder Gewalt noch Kriege in unserem Namen ermöglichen oder gar unterstützen. Nicht Kinder und Jugendliche müssen sich für ihren Wunsch nach Frieden rechtfertigen, sondern all jene, welche durch ihr Handeln dazu beitragen, dass die Welt ungerechter wird und so Konflikte schüren.“    

In der Stellungnahme verlangt die KjG unter anderem den absoluten Vorrang für eine gewaltfreie, vorbeugende Außenpolitik, das Verbot von Waffenexporten, den Stopp von Bundeswehr-Werbung, die sich gezielt an Minderjährige richtet, sowie die Förderung von Friedensbildung und zivilen Friedensdiensten. Zudem beschloss die Bundeskonferenz eine bundesweite friedenspolitische Aktion. Von der Stellungnahme soll eine Version in kindgerechter Sprache erarbeitet werden.

Zum neuen Bundesleiter der KjG wurde Marc Eickelkamp aus dem Diözesanverband (DV) Paderborn gewählt. Der 26-Jährige setzt sich in einer äußerst spannenden Wahl im zweiten Wahlgang mit 43 zu 41 Stimmen gegen Massimo Zanoner (DV Fulda) durch. Er tritt die Nachfolge von Tim Dreyhaupt an, der nach seiner dreijährigen Amtszeit nicht wieder kandidierte.

Marc Eickelkamp: „Ich möchte die Vernetzung und Kooperation innerhalb der Bundesverbandes weiter stärken. Mit konsequentem Einsatz für die Belange von Kindern und Jugendlichen können wir die KjG noch klarer als politische Akteurin profilieren. Und ich will Sorge tragen für die langfristige und strukturelle Absicherung der Arbeit im KjG-Bundesverband.“  

Marc Eickelkamp schließt in Kürze sein Studium der Geschichte und Komparatistik an der Ruhr-Universität Bochum ab. Dort arbeitet er seit drei Jahren als Berater in der Stabsstelle „eLearning“. Er wohnt in Herne und war zuletzt vier Jahr Diözesanleiter im KjG-Diözesanverband Paderborn. 

In einem Studienteil haben sich die Delegierten mit der KjG-Forderung nach einem „Wahlrecht ohne Altersgrenze“ beschäftigt. In Workshops vertieften sie die rechtlichen Grundlagen und erarbeiteten Argumentationslinien gegen geläufige Vorurteile. Aber auch praktische Methoden für die Verbands- und Gruppenarbeit wurden entwickelt.

„Einem Achtel der Bevölkerung, den Menschen unter 18 Jahren, wird ein fundamentales Recht vorenthalten: Nämlich über Sachen mitzubestimmen, die sie selbst betreffen. Wir KjGler*innen  werden nicht locker lassen, das Wahlrecht ohne Altersgrenze zu thematisieren und ins öffentliche Bewusstsein zu bringen“, erläutert Bundesleiter Tim Dreyhaupt den Ansatz der KjG.

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