Mit Blick auf die am Mittwoch veröffentlichte Handreichung der Gemeinsamen Konferenz des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zur Segnung nicht kirchlich verheirateter Paare zeigt sich der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) enttäuscht. Zwar erkennt der BDKJ an, dass damit ein weiterer Schritt in Richtung Anerkennung vielfältiger Partnerschaften gegangen wird, doch das Papier bleibt deutlich hinter dem Beschluss des Synodalen Weges und der Erwartung vieler Menschen zurück.
„Es braucht endlich liturgisch klar geregelte Segensfeiern für alle Paare, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung. Diese Segensfeiern dürfen nicht länger eine Grauzone bleiben und im Ermessen der jeweiligen Priester liegen“, fordert der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun. „Der Synodale Weg hat die Erstellung solcher einheitlichen liturgischen Texte beschlossen. Dass dies wieder nur eine unverbindliche Empfehlung bleibt, wird der Dringlichkeit des Themas nicht gerecht.“
Da die erstellten Texte deutlich hinter den Beschlüssen des Synodalen Weges zurückbleiben, hat sich Gregor Podschun auch beim Beschluss der Handreichungen in der gemeinsamen Konferenz enthalten.
Neben den Beschlüssen des Synodalen Weges bezieht sich die Handreichung auf die vatikanische Erklärung Fiducia supplicans. Die Erklärung aus Rom hat der BDKJ bei der Veröffentlichung im Dezember 2023 als „überfälligen Schritt“ des Vatikans begrüßt, aber auch betont: Eine theologische Haltung, die queere Partnerschaften weiter als „irregulär“ bezeichnet, bleibt diskriminierend.
Kritik übt der BDKJ auch an der fehlenden Verbindlichkeit der neuen Empfehlungen. Zwar erkennt das Papier den Wunsch vieler Paare nach einem Segen an, doch verweist es erneut nur auf die Entscheidungshoheit der Diözesanbischöfe. „Dadurch ist ein Flickenteppich zu erwarten, der den sich liebenden Paaren nicht gerecht wird“, betont der BDKJ-Bundesvorsitzende. „Eine echte Öffnung wäre, wenn die Kirche endlich konsequent auf die Ehe für alle zugeht – nicht nur auf symbolische Segnungen. Wir brauchen eine Kirche, die für alle Menschen offen ist und Liebe sichtbar segnet, nicht eine Kirche, die sie nur im Verborgenen duldet.“