Der Blick von außen

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(Bild: BDKJ-Bundesstelle)

Am Montagabend fand als abschließendes Gespräch unseres Besuches in Bosnien und Herzegowina ein Treffen mit dem örtlichen Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Marius Müller-Hennig statt, bei dem er einen Überblick über die Arbeit, aktuelle und vergangene Projekte der FES gab, aber auch über die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage im Land und Problematiken die sich aus diesen ergeben.

Dabei steht das Land seit Ende des Ost-West-Konflikts und seit Ende des Krieges in Bosnien und Herzegowina vor den Problemen der wirtschaftlichen Transformation, aber auch vor der Problematik der weiteren Demokratisierung und der gesellschaftlichen Befriedung. Alle diese Felder bringen eine Vielzahl von Problematiken mit sich, welche bereits oftmals in den Gesprächen mit den heimischen Akteuren thematisiert wurden und die die zivilgesellschaftliche Entwicklung behindern. Die FES unterhält seit 1996 ihr Büro in der Region und bereits seit Anfang an zählt die Aufarbeitung und gesellschaftliche Versöhnung zu einem der zentralen Arbeitsfelder. So werden lokale Initiativen wie Gedenkstätten unterstützt, aber auch der Austausch und die Zusammenarbeit mit örtlichen Gewerkschaften und politischen Parteien.

Im Mittelpunkt des Gespräches standen dabei vor allem die zahlreichen Schwierigkeiten, vor denen die Gesellschaft von Bosnien und Herzegowina aktuell steht. Dabei möchten wir ganz besonders Marius Müller-Henning dafür danken, dass er neben den zahlreichen Problemen in der Verwaltung, Bildung etc. sich besonders bemühte uns das verwirrende politische System des Landes näher zu bringen und zu erklären.

Nach den vielen doch sehr pessimistischen Erwartungshaltungen an die Situation von Bosnien und Herzegowina, die wir in den letzten Gesprächen erfahren konnten, fahren wir nun doch mit einem Hoffnungsschimmer. Gerade neue Studien zu Nachkriegsgesellschaften zeigen, dass diese 20 bis 30 Jahre benötigen, bevor begonnen werden kann, diese als befriedet zu zählen. Dies zeigt die Wichtigkeit sich gerade jetzt vermehrt in Bosnien und Herzegowina zu engagieren und einzubringen.

Dies gibt Hoffnung für die weitere gesellschaftliche Entwicklung im Land, aber auch Motivation das Thema Jugendarbeit auf dem Balkan weiter zu vertiefen und sich hier einzubringen.

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