Blaue Ballons mit wichtigen BotschaftenEngagement der Sternsinger gewürdigt – 10.000 kleine Könige bundesweit bei Dankfeiern

Aachen/Düsseldorf. Tausende Luftballons stiegen am Samstag an zahlreichen Orten in Deutschland in den Himmel, und die dunkelblauen Ballons trugen wichtige Botschaften mit sich. „Damit Kinder in Frieden leben können“, „Damit Kinder ein Zuhause haben“

„Ihr seid Friedensbringer“, machte Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, deutlich. Im Mainzer Dom feierte er einen Dankgottesdienst mit 1.000 kleinen Kaspars, Melchiors und Balthasars. „Der Stern, den ihr zu den Menschen bringt, der geht mit uns, ist zugleich über uns, er geht nicht unter und er bleibt bei uns“, sagte der Kardinal. „Seit 50 Jahren gebt ihr eine wichtige Botschaft weiter und bringt den Menschen hier und den Kindern in der Welt Freude. Das ist eine ganz großartige Geschichte. Ein Dankeschön und ein Vergelt’s Gott gilt den Sternsingern in allen 27 deutschen Diözesen.“ Locker beantwortete der Kardinal auch die Fragen von vier Sternsingern, die ihm im Rahmen des Gottesdienstes gestellt wurden. Sternsinger sei er selbst wegen seines Alters nicht gewesen, aber er freue sich jedes Jahr auf den Besuch der Mädchen und Jungen an seiner Tür.

„Sternstunden“ in Hamburg und „Weltreise“ in Dresden

Gestartet war der Reigen der Dankfeiern am Morgen nahezu zeitgleich in Hamburg und in Dresden. In der Hansestadt feierten 600 Sternsinger gemeinsam mit Weihbischof Norbert Werbs. Nach dem Gottesdienst zählten die Kinder gemeinsam einen Countdown und entließen die Luftballons mit ihren Botschaften in den Himmel. Unter dem Motto „Sternstunden“ stand im Anschluss noch ein buntes Programm für die kleinen Könige an – mit einem „Grand Prix“ der Sternsingerlieder als Höhepunkt. In Dresden beteiligten sich 400 Sternsinger an einer „Weltreise“ unter dem Leitwort „Sternsinger entdecken die Welt“. Unter anderem wurden ein Trommelworkshop und das Malen von Sandmandalas angeboten. Im Gottesdienst dankte Bischof  Joachim Reinelt den Kindern für deren „Dienst am Licht“, denn dieses Licht aus Betlehem, dieses Licht Christi hätten die Sternsinger schließlich einmal mehr unermüdlich zu den Menschen getragen. Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt, der mit seiner Gattin am Gottesdienst teilnahm, schloss sich dem Dankeschön an.

„Königen ein Gesicht geben“

In Deggendorf  feierten 1.110 Sternsinger aus den benachbarten Bistümern Regensburg und Passau gemeinsam. Unter dem Titel „Königen ein Gesicht geben“ wurde ein großer Stern mit den Fotos der teilnehmenden Kinder beklebt. 900 Sternsinger aus dem Erzbistum Freiburg kamen in Konstanz zusammen. In fünf Sälen eines großen Kinocenters wurden Kinderfilme aus der Einen Welt gezeigt. Diözesanjugendseelsorger Joachim Burkhard machte deutlich, dass das Engagement der Mädchen und Jungen nicht selbstverständlich sei und dementsprechend auch einmal ein ungewöhnliches Dankeschön bei Popcorn und Limonade verdient habe. Nach einer großen Prozession durch die Innenstadt stand auch in Konstanz ein Dankgottesdienst an.

In Paderborn feierten rund 1.700 Sternsinger ihr Aktionsjubiläum. Weihbischof Matthias König freute sich über den Einsatz so vieler gekrönter Häupter: „Ihr seid wirklich die Größten, weil ihr mithelft bei der größten Kinder- und Jugendaktion der Welt. Wir können deshalb sagen, dass wir die Größten sind, aber nur weil Gott uns groß macht.“ In Paderborn und an vielen anderen Orten lobten jedoch nicht nur die anwesenden Würdenträger die Sternsinger. Auf Großbildleinwänden wurden die Dankesworte von Papst Benedikt XVI., von Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel gezeigt. Dazu ermutigte in Mainz Fußballtrainer Jürgen Klopp die Sternsinger per Einspieler, bei ihrem Engagement weiter am Ball zu bleiben. Fernsehmoderator Ralph Caspers, bei vielen Kindern besonders beliebt, schloss sich mit der sicherlich ungewöhnlichsten Videobotschaft an. Welchen der Heiligen Drei Könige er in seiner Kinderzeit immer dargestellt hätte, könnten die Kinder wegen seines Namens sicherlich leicht erraten.

„Eine wunderbare Sache“

„Es ist eine wunderbare Sache, dass überall und gleichzeitig an neun und mehr Orten den Sternsingern ‚Danke’ gesagt wird“, freute sich Msgr. Winfried Pilz, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, der selbst an der Feier in Dresden teilnahm. „Es ist eine bewegende Strecke über 50 Jahre, die ein Stern der Hoffnung in alle Richtungen zurück gelegt hat, eine Wegstrecke, die hoffentlich auch in die Zukunft führt.“ Pfarrer Andreas Mauritz, Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) war bei der Dankfeier in Mainz mit dabei. „Von Herzen möchte ich allen Sternsingern und Begleitenden überall in Deutschland für ihr großes Engagement danken. Sie haben es verstanden, die Botschaft Gottes mit Leben zu füllen. Alle möchte ich ermutigen, auch bei der 51. Aktion dabei zu sein und noch viele mit ihrem Eifer anzustecken.“

Neben den genannten Orten wurde auch in Essen, Hildesheim und in Ulm, dort für die Dekanate Ehingen/Ulm und Biberach (Bistum Rottenburg-Stuttgart) sowie Neu-Ulm, Günzburg und Illertissen (Bistum Augsburg) und in vielen weiteren Dekanaten und Pfarrgemeinden den Sternsingern und Begleitenden gedankt. Am Sonntag, 13. Januar, und am Samstag, 19. Januar, werden Dankfeiern in den Diözesen Magdeburg und Görlitz folgen. Zwei wichtige Termine liegen im Jubiläumsjahr darüber hinaus noch vor den Sternsingern: Am Dienstag, 15. Januar, besuchen Sternsinger aus dem Erzbistum Freiburg in Straßburg erstmals offiziell das Europäische Parlament. Im Rahmen des 97. Deutschen Katholikentags in Osnabrück sind Sternsinger und Begleitende am Samstag, 24. Mai 2008, zu einem Weltkinderfest eingeladen. Das Motto: Mission possible – Eine Welt ist möglich! (röm)


Bilder und weitere Infos gibt es auf www.sternsinger.de

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