Heute ist die Hauptversammlung des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg gestartet. Bis zum 11. Mai beraten rund 100 Delegierte aus den Mitglieds- und Diözesanverbänden über eine Vielzahl von kirchlichen, gesellschaftlichen und politischen Themen.
Die Versammlung startet traditionell mit einem gemeinsamen Wortgottesdienst. In diesem wurde dem 80. Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus gedacht. „Als BDKJ sind wir seit unserer Gründung in der Pflicht, für eine freiheitlich demokratische Gesellschaft einzustehen“, betont BDKJ-Bundespräses Stefan Ottersbach. „Heute und in Zukunft setzen wir uns aus unserem Glauben heraus für andere, besonders für Benachteiligte, ein und wirken an einer gerechten und solidarischen Gesellschaft mit.“ Dieser Einsatz zeigt sich auch in Dringlichkeitsanträgen, die sich mit der nun als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD und einem angestrebten Verbotsverfahren befassen
Bevor der inhaltliche Teil der Versammlung beginnen konnte, kam es schon zur ersten Unterbrechung: Weißer Rauch in Rom. Die Delegierten verfolgten auf den Leinwänden im Tagungsraum gespannt die Vorstellung von Papst Leo XIV und seine ersten Worte als Papst an die Welt.
Insgesamt stehen 17 Anträge auf der Tagesordnung. „Die Hauptversammlung wird beraten, wie es mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den Jugendverbänden weitergehen kann. Die Finanzierung eines Forschungsprojektes ist eine große Herausforderung“, erklärt BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun. „Da uns diese Studie wichtig ist, müssen die Jugendverbände beraten, wie die Finanzierung sichergestellt werden kann.“
Auch über die Zukunft der 72-Stunden-Aktion wird beraten werden. „Die Aktion 2024 war ein großer Erfolg. Jetzt muss geklärt werden, ob und in welchem Rahmen es weitergeht“, sagt BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher. „Zum einen geht es darum, in welchem Jahr die nächste Aktion stattfinden soll, es wird aber auch über eine Verstetigung der Aktion beraten.“
Zudem wird auch die politische Verantwortung der Jugendverbände in den Fokus rücken: Mit einem Antrag zur Generationengerechtigkeit will der BDKJ deutliche Impulse in Richtung einer solidarischen und nachhaltigen Politik setzen, die die Interessen junger Menschen stärker berücksichtigt. „Der Wahlkampf und unsere Demokratieoffensive „Generation jetzt!“ haben gezeigt, dass wir noch intensiver für die Perspektiven junger Menschen eintreten müssen“, betont BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher. „Wir wollen weiter laut sein, damit die Politik die Positionen der Jugend berücksichtigt und in allen Politikfeldern alle Generationen gemeinsam nach neuen Wegen in die Zukunft suchen.“
Neben den inhaltlichen Debatten werden auch personelle Weichenstellungen erwartet: Mit Gregor Podschun und Stefan Ottersbach werden zwei langjährige Mitglieder des Bundesvorstands verabschiedet. Am Samstag stehen Neuwahlen zum hauptamtlichen und zum ehrenamtlichen Bundesvorsitzenden auf der Tagesordnung. Für die Nachfolge von Stefan Ottersbach in der geistlichen Leitung des Verbandes konnten leider keine Kandidat*innen gefunden werden. Daher bleibt das Amt der Geistlichen Verbandsleitung vorerst vakant.
Die BDKJ-Hauptversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium des Verbandes. Sie spiegelt das Engagement von über 660.000 jungen Menschen wider, die in den 17 Mitgliedsverbänden des BDKJ aktiv sind.
Aktuelle Informationen, Anträge und Beschlüsse der Versammlung sind auf www.bdkj.de/hauptversammlung2025 abrufbar.