BDKJ gratuliert neuer Bundesregierung zur Amtseinführung - Jugend braucht jetzt eine engagierte Politik mit Zukunftsperspektiven

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(Berlin/Düsseldorf, 6.5.2025) Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) gratuliert Friedrich Merz zur Wahl zum Bundeskanzler sowie allen Mitgliedern der neuen Bundesregierung zu ihrer Ernennung. Besonders gratuliert der BDKJ Karin Prien, die als Bundesjugendministerin zukünftig große Verantwortung für die Belange junger Menschen auf Bundesebene übernehmen wird.   

„Wir wünschen dem neuen Bundeskanzler und seinem ganzen Kabinett eine glückliche Hand und Gottes Segen für die kommenden Aufgaben“, gratuliert BDKJ-Bundesvorsitzende Lena Bloemacher. „Gerade junge Menschen erwarten von dieser Regierung zu Recht Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit. Wie können wir den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und in Europa stärken? Wie gestalten wir eine gute und sichere Zukunft für alle Menschen?“  

BDKJ: Koalitionsvertrag mit Licht und Schatten 

Der BDKJ begrüßt ausdrücklich, dass der Koalitionsvertrag eine Erhöhung und anschließende Dynamisierung des Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) vorsieht. Damit wird ein wichtiger Beitrag zu einer stabileren Förderstruktur der Kinder- und Jugendhilfe geleistet. „Die damit verbundene Anerkennung der Jugend(verbands)arbeit als tragende Säule der Demokratie ist ein wichtiges Zeichen – gerade in Zeiten, in denen demokratische Werte zunehmend unter Druck geraten. Nun ist entscheidend, dass die Regierung dieses Vorhaben zeitnah umsetzt“, betont Lena Bloemacher. „Positiv bewerten wir als BDKJ auch, dass der Koalitionsvertrag mit der ressortübergreifenden Gleichstellungsstrategie und der Stärkung der Digitalpolitik wichtige Weichen stellt. Wir erwarten, dass diese Vorhaben konsequent im Sinne junger Menschen ausgestaltet werden – mit dem Ziel, dass sie in ihrer Vielfalt sicher, selbstbestimmt und chancengerecht in digitalen wie analogen Räumen teilhaben können.” 

Gleichzeitig blickt der  BDKJ besorgt auf die Pläne der neuen Regierung in zentralen Gegenwarts- und Zukunftsfragen: „Wie die neue Regierung ihrer Verantwortung für jetzige und zukünftige Generationen gerecht wird, zeigt sich erst im Handeln. Klar ist: Zukunftssicherung gelingt nur, wenn wirtschaftliche Stabilität mit sozial-ökologischer Verantwortung zusammengedacht wird“, so BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun. „Damit junge Menschen heute und in Zukunft mit einer gesunden und sicheren Lebensgrundlage aufwachsen können, braucht es einen konsequenten Umgang mit den Herausforderungen der Klimakatastrophe. Hier muss die neue Regierung zeigen, dass sie die Zeichen der Zeit verstanden hat und sich verantwortungsvoll für die Bewahrung der Schöpfung einsetzt.“ 

„Mehr als jeder fünfte junge Mensch in Deutschland ist von Armut bedroht - doch im Koalitionsvertrag sind zu wenig konkrete Ansätze zu erkennen, um dieser massiven Ungerechtigkeit entgegenzutreten. Es braucht weitreichende und mutige Schritte, um strukturelle Veränderungen herbeizuführen und die Kinder- und Jugendarmut in unserem Land zu beenden“, fordert BDKJ-Bundespräses Stefan Ottersbach. „Denn alle Kinder haben das Recht gut aufzuwachsen - in Deutschland und in jedem anderen Land der Welt. Wer eine menschenwürdige Welt mitgestalten will, muss sich auch für faire Arbeits- und Lebensbedingungen entlang internationaler Lieferketten einsetzen. Deshalb machen wir uns dafür stark, das Lieferkettengesetz als Ausdruck globaler Verantwortung zu erhalten und zu stärken.“ 

„Wir sehen es als unsere Pflicht, Menschen, die bei uns Schutz suchen, nicht an den Grenzen abzuweisen. Besonders junge Frauen, inter*-, nicht binäre-, trans*- und agender-Personen sind auf der Flucht vielfach Ausbeutung, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt ausgesetzt – ihnen gilt unser besonderer Schutz und unsere Solidarität. Jungen Menschen und Familien mit Fluchterfahrung, die in Deutschland Schutz gefunden haben, muss die gesellschaftliche Teilhabe erleichtert werden – insbesondere durch unbürokratischen Zugang zu Bildung sowie zu qualifikationsgerechter Beschäftigung”, betont BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher. „Gleichzeitig steht die Politik in der Verantwortung, Fluchtursachen wirksam zu bekämpfen – etwa durch den Einsatz für Frieden und internationale Solidarität und die Überwindung bewaffneter Konflikte. Die sicherheitspolitische Lage zeigt die Notwendigkeit von ausreichenden Investitionen in die Sicherheit unseres Landes. Wir begrüßen, dass dabei an der Freiwilligkeit des Wehrdienstes festgehalten wird.”

„Jugend braucht echte Mitgestaltungsmöglichkeiten – in allen Politikfeldern“, so Lena Bloemacher. „Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – mit unserer Erfahrung in Jugendbeteiligung und Demokratiearbeit“. Der BDKJ fordert die neue Bundesregierung daher auf, junge Menschen nicht nur symbolisch, sondern tatsächlich systematisch und strukturell in politische Entscheidungsprozesse einzubeziehen – etwa in Kommissionen, bei Strategien und bei Gesetzesvorhaben. Daniela Hottenbacher macht abschließend deutlich: „Junge Menschen gestalten unsere Gesellschaft mit – verantwortungsvoll und engagiert. Eine zukunftsfähige Demokratie braucht die Perspektiven junger Menschen in ihrer Vielfalt – und echte politische Beteiligung: verbindlich, wirksam und auf Augenhöhe.“  

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