BDKJ-Bundesfrauenkonferenz fordert Kurswechsel: Gleichstellung als Leitprinzip der neuen Legislatur

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(Berlin, 6. April 2025) Mit klaren Forderungen für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der neuen Legislaturperiode und für eine feministische Finanzpolitik ist die Bundesfrauenkonferenz des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) heute zu Ende gegangen. Rund 50 Personen aus den Diözesan- und Jugendverbänden haben in Berlin an diesem Wochenende unter dem Motto „Demokratie. Macht. Frauen.” miteinander diskutiert und zwei Beschlüsse gefasst, die ein deutliches Signal an die Politik senden.  

„Die Bundesfrauenkonferenz macht unmissverständlich klar: Gleichberechtigung ist kein ‚nice to have‘ – sie ist ein grundlegendes Menschenrecht. Unsere Forderungen richten sich klar an die Politik, aber auch an die Gesellschaft insgesamt: Nur durch tiefgreifende strukturelle Veränderungen kann Gleichstellung Wirklichkeit werden”, betont die BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher. „Mit diesen Beschlüssen bekräftigen wir unser Engagement für eine Gesellschaft, in der Gerechtigkeit bedeutet: gleiche Rechte, gleiche Chancen und gleiche Anerkennung – unabhängig von Geschlecht, sozialem Status oder Herkunft. Wir fordern alle auf, aktiv an diesem Wandel mitzuwirken. Gleichstellung darf nicht nur ein Ziel sein, sondern muss als zentraler Bestandteil von Politik und Wirtschaft begriffen und gelebt werden.” 

Forderung zur Stärkung der Rechte von Mädchen und Frauen
Mit dem Beschluss „Selbstbestimmt und gleichberechtigt: Forderungen zur Stärkung der Rechte von Mädchen und Frauen" fordert die Bundesfrauenkonferenz die nächste Bundesregierung auf, sich entschieden für die Rechte von Mädchen und Frauen einzusetzen. Im Fokus stehen dabei der Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt, eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung sowie eine feministische Außen- und Entwicklungspolitik. Zudem wird eine bessere Anerkennung und Verteilung von Sorgearbeit sowie ein entschlossenes Vorgehen gegen Antifeminismus gefordert. „Wir dürfen nicht müde werden, immer wieder darauf hinzuweisen: Mädchen und Frauen sind noch immer von struktureller Benachteiligung betroffen. Es ist unsere Verantwortung, laut zu sein und Veränderungen einzufordern", betonte Katharina Geskes, Mitglied des BDKJ-Bundesfrauenpräsidiums. 

Feministische Finanzpolitik als Instrument der Gleichstellung
Mit dem zweiten Beschluss spricht sich die Bundesfrauenkonferenz für eine feministische Finanzpolitik aus. Die Delegierten betonen, dass wirtschaftliche und finanzpolitische Entscheidungen aktiv zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen müssen. Dazu gehören der Abbau struktureller Hürden in der Finanzbildung sowie eine gezielte finanzielle Förderung mädchen- und frauenspezifischer Projekte, die Aufwertung sozialer Berufe und ein gerechter Zugang zu wirtschaftlicher Teilhabe. Der BDKJ fordert eine konsequente Umsetzung von Gender Budgeting auf allen politischen Ebenen, faire Löhne und eine gezielte Förderung von jungen Frauen in der Wirtschaft. „Geld ist Macht und solange nicht Menschen aller Geschlechter gleichberechtigt an finanziellen Entscheidungen beteiligt sind, bleibt diese Macht ungleich verteilt. Wir brauchen eine feministische Finanzpolitik, die das ändert!", forderte Präsidiumsmitglied Becca Lögers Da Silva. 

BDKJ-Bundesfrauenkonferenz macht Druck: Gleichstellung ins Zentrum der Politik
Anna Klüsener, Bundesvorsitzende der Pfadfinderinnenschaft St. Georg, wurde bei der Konferenz erneut ins BDKJ-Bundesfrauenpräsidium gewählt. „Ich freue mich, weiterhin für die Interessen von Mädchen und Frauen innerhalb des BDKJ und darüber hinaus eintreten zu dürfen. Unsere Beschlüsse fordern eine geschlechtergerechte Gesellschaft, in der alle Menschen gerechte Chancen auf Teilhabe und Selbstbestimmung haben. Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass diese Vision Realität wird.“ Gemeinsam mit Becca Lögers da Silva, Caroline Kolmar, Katharina Geskes und Daniela Hottenbacher bildet Anna Klüsener nun weiterhin das BDKJ-Bundesfrauenpräsidium.  

Mit ihren Beschlüssen unterstreicht die Bundesfrauenkonferenz des BDKJ die zentrale Rolle feministischer Perspektiven für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft. Der Appell an die Politik ist deutlich: Geschlechtergerechtigkeit muss zum Leitprinzip politischen Handelns werden – in allen Bereichen. 

Bereits vor der Bundesfrauenkonferenz fand vom 3. bis 5. April 2025 die FINTA*-Fachtagung des BDKJ statt. Die Tagung bot FINTA* aus den Jugend- und Diözesanverbänden des BDKJ die Möglichkeit, sich mit demokratischem Empowerment auseinanderzusetzen. In Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden wurden feministische Perspektiven auf Politik, Gesellschaft und Jugendverbandsarbeit erarbeitet und weiterentwickelt. „Diese Tagung zeigt, wie wichtig es ist, sichere Räume für FINTA* zu schaffen, in denen sie einander empowern und gemeinsam Strategien entwickeln können", betont Caroline Kolmar. 

Die BDKJ-Bundesfrauenkonferenz ist das höchste beschlussfassende Gremium für Mädchen- und Frauenpolitik des BDKJ-Bundesverbands. Die Konferenz tagt einmal im Jahr mit rund 50 weiblichen Delegierten aus allen Jugend- und Diözesanverbänden. 

Das Akronym FINTA* steht für Frauen*, Inter*, nicht-binäre und Trans* Personen, sowie Menschen, die sich ohne Geschlechtsidentität (“agender”) erleben. Auch andere Selbstzeichnungen wie bspw. genderqueer sind eingeschlossen. 

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