Annette Wahle ist neue Weltpräsidentin der FIMCAP

Weltdachverband der Pfarreijugend will sich für Kinderrechte und gerechte Einreise-Regelungen einsetzen
  • KJG

Annette Wahle von der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) ist neue Weltpräsidentin der FIMCAP, des internationalen Dachverbandes der in Pfarreien aktiven katholischen Jugend­organi­sa­tio­nen. Gemeinsam mit Liese Vandenheede von Chirojeugd Vlaanderen (Belgien) wurde sie Anfang Dezember auf der Welt­ver­samm­lung der FIMCAP in Modra (Slowakei) in die Doppelspitze gewählt. 50 Delegierte von 21 Mitgliedsorganisationen aus 20 Nationen haben dort ein weltweites Aktionsprogramm für Kinderrechte erarbeitet. Zudem beschloss die Weltversammlung eine Erklärung gegen restriktive und diskriminierende Einreise-Regelungen der EU-Staaten.

Annette Wahle ist 33 Jahre alt und arbeitet als Geschäftsführerin des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Hamburg. In ihrer Freizeit engagiert sich die Juristin seit vielen Jahren in der internationalen Arbeit der KjG. Von 2001 bis 2005 war die gebürtige Münchnerin ehrenamtliche Diözesanleiterin des KjG-Diözesanverbandes München und Freising. Annette Wahle tritt die Nachfolge von Lea Sedlmayr (KjG) an, die das Amt in den letzten drei Jahren ausgeübt hat.

„Die Kinderrechte sind inhaltlicher Schwerpunkt unserer Arbeit in den nächsten drei Jahren“, erklärt Annette Wahle zu den Zielen ihrer Amtszeit. „Wir wollen möglichst viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene über ihre Rechte informieren und sie stark machen, damit sie diese auch einfordern können. So feiern wir schon seit Jahren am 20. November, dem Tag der Kinderrechte, unseren „FIMCAP-Day“ mit weltweit gemeinsamen Aktionen und Gebeten. In den kommenden drei Jahren werden wir den FIMCAP-Day den Themen Frieden (2014), Kinderarbeit (2015) sowie Inklusion und Partizipation (2016) widmen.“

Spontan hat die Weltversammlung eine „Erklärung zur Förderung der Mobilität junger Menschen“ verabschiedet. Trauriger Anlass: Delegierte aus Afrika und den Philippinen hatten größte Schwierigkeiten, Visa zu erhalten, dem Afrika-Präsidenten der FIMCAP Augustine Job aus Nigeria wurde gar Anreise zur Weltversammlung verweigert. „Wir stehen in der internationalen Jugendarbeit immer wieder vor dem Problem, dass junge Menschen von Veranstaltungen, Konferenzen und anderen Aktivitäten ausgeschlossen werden, weil sie kein Visum erhalten“, beschreibt Annette Wahle die Folgen dieser Politik. „Dadurch wird ihnen, aber auch den anderen Teilnehmenden und uns als Organisation eine wichtige Möglichkeit zum Austausch und Lernen genommen. Als Präsidium wollen wir unserer Forderung nach vereinfachten Voraussetzungen und Verfahren für die Erteilung von Visa sowohl in der Politik als auch innerkirchlich Gehör verschaffen.“

Trotz dieser widrigen Umstände kann die FIMCAP auf eine erfolgreiche Weltversammlung zurückblicken. Mit der AGLT aus Rumänien wurde der 29. Jugendverband in die FIMCAP aufgenommen, vorerst als assoziiertes Mitglied. Annette Wahle: „Eine starke FIMCAP braucht eine lebendige Kommunikation mit den Mitgliedsorganisationen genauso wie den vielfältigen Austausch untereinander. Wir danken unseren Gastgeberinnen und Gastgebern von erKo, die das durch ihren unermüdlichen Einsatz ermöglicht haben.“

Auch KjG-Bundesleiter Tim Dreyhaupt zieht eine positive Bilanz: „Mit Annette Wahle stellt die KjG zum dritte Mal in Folge das Weltpräsidium der FIMCAP. Das zeigt den Stellenwert der FIMCAP und der internationalen Arbeit für die KjG. Eine kinder- und jugendgerechte Welt ist eine globale Herausforderung: Kinderrechte sind überall eine wichtige Grundlage für ein gelingendes Aufwachsen – egal, ob in Deutschland, oder in Brasilien oder in Nigeria. In der FIMCAP können wir gemeinsam mit unseren Partnerverbänden weltweit dafür kämpfen.“

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