Europas Töchter: BDKJ und KDFB setzen feministische Perspektiven für die Europawahl in den Fokus

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Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) haben am 25. April gemeinsam ein digitales Podium veranstaltet, bei dem feministische Perspektiven auf die Europawahl 2024 beleuchtet wurden. Unter dem Titel „Europas Töchter" wurde diskutiert, wie eine geschlechtergerechte und demokratische Zukunft in der EU gestaltet werden kann.

Mit dabei waren rund 70 Teilnehmer*innen und die Podiums-Gästinnen Dr. Anne Deter (Diözesanvorsitzende KDFB Paderborn) und Daniela Ordowski (Entwicklungspolitischer Ausschuss des BDKJ) sowie Lisi Maier (Co-Direktorin der Bundesstiftung Gleichstellung). Mit Vivien Costanzo (SPD) und Anna Peters (Bündnis 90/Die Grünen) bereicherten zwei Kandidatinnen für das Europäische Parlament die Diskussion mit ihren politischen Erfahrungen und Visionen.

Die Veranstaltung betonte die Dringlichkeit einer feministischen und demokratischen EU angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch extrem rechte, antidemokratische und antifeministische Bewegungen.

KDFB und BDKJ heben die Bedeutung einer starken Gleichstellungspolitik in der EU hervor. Sie fordern eine konsequente Ausrichtung sämtlicher Politikbereiche auf feministische Grundsätze, um bis 2030 die Gleichstellung der Geschlechter in der EU zu erreichen. „Die bevorstehende Wahl am 9. Juni 2024 nimmt uns alle in die Verantwortung, einen weiteren Rechtsruck in Europa zu verhindern und eine starke, demokratische und geschlechtergerechte EU zu gestalten“, betont Dr. Anne Deter vom KDFB. Daniela Ordowski vom BDKJ ergänzt: „Die Rechte von Mädchen und Frauen müssen zum Leitprinzip der Europapolitik werden!“

Im Rahmen der Diskussion standen vielfältige Politikfelder auf der Agenda, die feministisch durchdekliniert werden müssen, „zumal ein Großteil der bundesdeutschen Gesetze ihren Ursprung auf EU-Ebene haben“, wie KDFB-Vizepräsidentin Lisa-Marie Singer, die durch den Abend führte, einleitend herausstellte. „Trotzdem beobachten wir in einigen Mitgliedsstaaten Rückschritte in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter. Dem wollen wir gemeinsam entgegentreten.“ 

Ein besonderes Augenmerk lag während der Diskussion daher auf der Notwendigkeit, feministische Ansätze in allen Politikbereichen zu verankern und strukturelle Ungleichheiten zu überwinden. Diskutiert wurde mitunter über den Bedarf, Finanzpolitik feministisch zu gestalten, über Defizite in der Umsetzung der EU-Gewaltschutz-Richtlinie und die Frage, was es braucht, damit Gleichstellungspolitik auf EU-Ebene stets intersektional gedacht, gestaltet und ausgerichtet wird.

Die Veranstaltung betonte, wie wichtig es ist, aktiv zu bleiben und sich für eine feministische Zukunft Europas einzusetzen. Ein Appell an alle Bürger*innen, ihre Stimme abzugeben und andere zur Teilnahme zu ermutigen, rundete die Veranstaltung ab.

„Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen für ihre Beiträge und ihr Engagement für eine gerechtere, feministische EU. Die Diskussionen und Erkenntnisse dieser Veranstaltung werden dazu beitragen, feministische Perspektiven in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen und die Europawahl 2024 zu einem Erfolg für die Geschlechtergerechtigkeit zu machen”, betont BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher. „Der Abend hat gezeigt: Als katholische Verbände setzen wir uns gemeinsam für die Rechte von Mädchen und Frauen in Europa ein. Besonders, wenn die Demokratie unter Druck steht, braucht es diese Bündnisse.”

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