Wir haben den Hunger satt!

BDKJ fordert Politik zum Handeln auf.
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Altenberg (Odenthal), 22. Mai. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wirft der Politik vor zu wenig im Kampf gegen den Hunger zu tun. „Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen des Hungers – obwohl es genügend Lebensmittel für zwölf Milliarden Menschen gibt. Was fehlt ist der politische Wille, den Welthandel gerecht zu gestalten“, erklärt BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler am Samstag in Altenberg. Dort fordert die BDKJ-Hauptversammlung unter dem Titel „Wir haben den Hunger satt!“ Maßnahmen im Kampf gegen den Hunger.

„Das größte Problem sind die Strukturen der Weltwirtschaft, die sich nach dem größtmöglichen Profit der Mächtigen richten“, so Tänzler. Die Tatsache, dass zwei Drittel der so genannten Entwicklungsländer unterm Strich Lebensmittel importieren müssen, obwohl es sich größtenteils um Agrarländer handelt, mache die Verantwortung der Internationalen Welthandelspolitik deutlich. Dazu komme, dass die Europäische Union die Zerstörung lokaler Märkte und damit die Zerstörung von Existenzen in Kauf nehme. Deshalb müsse bei der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) bis zum Jahr 2014 das Recht auf Nahrung der Erschließung neuer Exportmärkte vorgezogen werden.

Verstärkt werden Nahrungsmittelflächen zur Produktion von Energiepflanzen genutzt. „Mais und Getreide werden immer häufiger zu Bioethanol und Biodiesel umgewandelt. Der Energiehunger der Autofahrenden siegt über den Hunger der einheimischen Bevölkerung“, heißt es im Beschluss. „Deshalb sehen wir die Ausweitung der Ethanolproduktion für den neuen Treibstoff E10 sehr kritisch“, so Tänzler. Eine weitere Ursache des Hungers ist die Konzentration im Lebensmittelmarkt: In Deutschland vertreiben etwa fünf Supermarktketten 90 Prozent der Lebensmittel. Sie sorgen für einen enormen Preisdruck und somit für schlechte Produktions- und Arbeitsbedingungen. „Hier können wir alle etwas tun: Ein kritisches Einkaufsverhalten kann dazu beitragen, das Hungerproblem zu lösen“, so Tänzler.

Die Bundesregierung fordert der BDKJ auf, ihre Agrar-, Wirtschafts- und Entwicklungspolitik an der weltweiten Entwicklung auszurichten, nicht an deutschen Wirtschaftsinteressen. Die BDKJ-Hauptversammlung, die noch bis Sonntag in Altenberg tagt, ist das höchste demokratische Gremium des BDKJ. Rund 100 Delegierte aus der ganzen Bundesrepublik nehmen daran teil. Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden und -organisationen mit rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen in Politik, Kirche und Gesellschaft. Mehr Infos unter www.bdkj-blog.de.

  • <media 1667>Beschluss "Wir haben den Hunger satt!"</media>

Pressekontakt: Michael Kreuzfelder, 01761 7956099

 

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