Mehr Mensch, weniger Wirtschaft

BDKJ gratuliert Entwicklungsministerium und fordert menschenrechtsorientierte Politik.
  • Pressemeldungen
  • Bundesvorstand
  • Internationale Gerechtigkeit
  • Entwicklungspolitik
  • Startseite

Düsseldorf, 11. November. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) gratuliert dem Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) zum 50-jährigen Bestehen. „Bei allen Erfolgen ist der Auftrag des Ministeriums, Lebensbedingungen zu verbessern und zur Umsetzung der Menschenrechte weltweit beizutragen, noch lange nicht erfüllt“, mahnt Dirk Tänzler, BDKJ-Bundesvorsitzender, am Freitag in Düsseldorf.

Angesichts von weltweit knapp einer Milliarde hungernder Menschen müsse das Ministerium dabei den Fokus auf die Benachteiligten richten. „Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, nicht die wirtschaftlichen Interessen“, so Tänzler. Dagegen mache das neue entwicklungspolitische Konzept der Bundesregierung „Chancen schaffen, Zukunft entwickeln“ eher den Anschein, auf die Potentiale für deutsche Unternehmen zu achten, als auf die Hilfe für hungernde und Not Leidende. Der BDKJ fordert daher eine menschenrechtsbasierte Entwicklungspolitik.

Darüber hinaus dürfe die europäische Schuldenkrise keine Ausrede dafür sein, das international vereinbarte Ziel zu verfehlen, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungszusammenarbeit auszugeben. Die Einnahmen aus einer endlich zu schaffenden Finanztransaktionssteuer müssten für Entwicklung und Armutsbekämpfung eingesetzt werden.

Als Dachverband der katholischen Jugend hat der BDKJ vor allem die Rechte und Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Blick. „Perspektivlosigkeit, mangelnde Schulbildung, Hunger und Armut betreffen Jugendliche besonders hart“, mahnt Tänzler. Die Hälfte aller Jugendlichen weltweit lebt in den am wenigsten entwickelten Ländern; 70 Prozent der Ärmsten der Welt sind Mädchen und Frauen.

„Chancen schaffen und Zukunft entwickeln geht weder in Deutschland noch in anderen Ländern ohne junge Menschen mit einzubeziehen“, fordert Tänzler. „Die Erfolgsgeschichte des Fairen Handels zeigt, dass aus den Visionen und dem Engagement junger Menschen entwicklungspolitisch Wirksames entstehen kann.“ Die katholischen Jugendverbände sind Mitbegründer des Fairen Handels in Deutschland und tragen unter anderem die bundesweite Sternsinger-Aktion mit.

Der BDKJ ist Dachverband von 17 katholischen Jugendverbänden und -organisationen mit rund 660.000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen in Politik, Kirche und Gesellschaft.

Pressekontakt: Michael Kreuzfelder • mobil 01 76 . 17 95 60 99   

Diesen Artikel teilen auf