BDKJ-Hauptversammlung 2020

Die erste digitale BDKJ-Hauptversammlung fasst Beschlüsse und führt Personalwahlen durch

106 Delegierte haben vom 24. bis 26. Juli virtuell diskutiert und gewählt. Erstmals in der Geschichte des BDKJ fand das höchste beschlussfassende Gremium der katholischen Jugendverbandsarbeit in einem digitalen Format statt.

„Das Corona-Virus hat uns gezwungen umzudenken. Wir haben einige positive Impulse aus der diesjährigen Hauptversammlung mitgenommen, die wir auch für künftige, hoffentlich bald wieder analoge Veranstaltungen nutzen können“, sagt BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier.

Alle Beschlüsse und Wahlergebnisse findet ihr unter bdkj.de/hauptversammlung2020.

 

Mit neuer Spitze für eine zukunftsfähige Kirche

Der BDKJ hat einen neuen Bundesvorstand: Am Samstag wurde der Berliner Gregor Podschun in das Amt des BDKJ-Bundesvorsitzenden gewählt. Mit Stefan Ottersbach aus dem Bistum Essen wurde das Amt des Bundespräses wiederbesetzt. Bundesvorsitzende Lisi Maier setzt ihre Amtszeit fort.

Für Aktive in der katholischen Jugendverbandsarbeit war der Name Gregor Podschun schon vor seiner Wahl zum Bundesvorstand nicht unbekannt. Seit 2015 ist er ehrenamtlicher Diözesanvorsitzender des BDKJ Berlin und seit diesem Jahr außerdem eine Stimme der Jugend im Synodalen Weg, dem Veränderungsprozess innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland. „Wir Jugendverbände haben eine zukunftsfähige Vision von der Kirche“, betont der 30-Jährige. „Gerade vor dem Hintergrund der sexualisierten Gewalt und deren Vertuschung müssen wir die Machtstrukturen von Klerikern abbauen und Beteiligungsformen insbesondere von Kindern und Jugendlichen stärken.“

Stefan Ottersbach wurde zum Bundespräses des BDKJ gewählt. In seiner Amtszeit will er einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung und Weiterentwicklung der geistlichen Verbandsleitung legen. „Insbesondere die Partizipation von Lai*innen in diesem Feld ist eine große Stärke der Jugendverbände. Den BDKJ sehe ich bei diesem Thema in einer Vorreiterrolle“, sagt der gebürtige Duisburger. Mit 14 Jahren ist er in die DPSG eingetreten und war auch während seiner Laufbahn als katholischer Priester immer wieder für die katholische Jugendverbandsarbeit aktiv. So füllte er von 2006 bis 2010 das Amt des DPSG-Diözesankuraten aus und arbeitete als Diözesanjugendseelsorger im Bistum Essen von 2010 bis 2015 eng mit dem BDKJ zusammen. Die katholischen Jugendverbände hat er immer als große Bereicherung erlebt: „Ich freue mich sehr, diese lebendige und vielfältige Gemeinschaft zukünftig auf Bundesebene verantwortlich mitgestalten zu können.“

Gemeinsam mit BDKJ-Bundesvorsitzender Lisi Maier bilden sie die Spitze der katholischen Jugendverbandsarbeit. Das Amt des*der ehrenamtlichen Bundesvorsitzenden bleibt nach dem Ausscheiden von Katharina Norpoth unbesetzt.

Der BDKJ sendet ein klares „Nein“ zu den in der vergangenen Woche vom Vatikan veröffentlichten Instruktionen.

Nach dem überraschenden Schreiben zur Rolle von Priestern und Lai*innen aus dem Vatikan, appelliert der BDKJ an die deutschen Bischöfe für die Weiterentwicklung der katholischen Kirche einzutreten.

Die BDKJ-Hauptversammlung warnt angesichts der kürzlich veröffentlichten Instruktionen aus dem Vatikan vor einem Rückschritt in überholte Strukturen. „Als katholische Jugendverbände sprechen wir uns klar gegen eine Rolle rückwärts aus und möchten gerade nach dem Schreiben aus Rom die positiven Erfahrungen der geteilten Leitung zwischen Lai*innen und Priester in unseren Jugendverbänden entgegenstellen“, sagt BDKJ-Bundesvorsitzende Katharina Norpoth. Der BDKJ setzt bereits seit seiner Gründung auf eine gleichberechtigte Leitung, die gleichermaßen aus Lai*innen und Priestern besteht, während im Schreiben die Hierarchie zwischen diesen untermauert wird. „Uns ärgert, dass die Anweisungen aus dem Vatikan die Bemühungen der Ortskirchen und die Realitäten vor Ort ignorieren. Genau dieser Klerikalismus demotiviert viele Engagierte“, sagt Katharina Norpoth.

Mit dem Beschluss „Gemeinsam leiten statt einsam bestimmen“ der BDKJ-Hauptversammlung machen die Delegierten deutlich, dass die katholische Kirche Leitungsmodelle brauche, die die Taufberufung und die Kompetenzen aller Gläubigen ernstnehmen.

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BDKJ richtet Kommission zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt ein

Zu einem verantwortungsvollen Umgang mit sexualisierter Gewalt gehört neben Präventions- und Interventionskonzepten auch die Aufarbeitung von zurückliegendem Unrecht. Der BDKJ richtet dazu eine Kommission ein.

Mit einer Aufarbeitungskommission stellt der BDKJ sicher, dass mögliche in der Vergangenheit begangene Taten sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen in den katholischen Jugendverbänden ans Licht kommen und das Leid der Betroffenen entsprechend anerkannt wird. „Im BDKJ haben wir uns in den vergangenen Jahren intensiv mit Fragen von Prävention und Intervention in der katholischen Kinder- und Jugendarbeit auseinandergesetzt. Zu einem gerechten Umgang mit sexualisierter Gewalt im Sinne der Betroffenen zählt aber auch ein Konzept zur Aufarbeitung in der Vergangenheit begangenen Unrechts“, sagt BDKJ-Bundesvorsitzende Lisi Maier. „Dazu haben wir in den vergangenen zwei Jahren einen intensiven Austausch mit Betroffenen, deren Vertretungen, Wissenschaftler*innen und dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs geführt.“

Die Kommission besteht aus acht gewählten Expert*innen, von denen mindestens vier kein aktuelles Mandat in einem Jugend- oder Diözesanverband des BDKJ haben, einem Mitglied des BDKJ-Bundesvorstand und einem*einer Referent*in der BDKJ-Bundesstelle. Expert*innen aus Betroffenenorganisationen und weiteren Fachstellen sollen regelmäßig zur Beratung hinzugezogen werden.

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Aus dem BDKJ

SINUS-Jugendstudie 2020 - Wie ticken Jugendliche?

Die SINUS-Jugendstudie 2020 „Wie ticken Jugendliche?“ untersucht alle vier Jahre die Lebenswelten 14- bis 17-jähriger Teenager in Deutschland. Die Fragestellungen der neuen Studie waren: Welche Themen sind der Jugendgeneration wichtig? Wie blicken die jungen Menschen in die Zukunft? Und nicht zuletzt: Wie kommen die Jugendlichen in der Ausnahmesituation der Corona-Krise zurecht? Die Studie ist im Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb als Buch oder kostenlos als ePub verfügbar: www.bpb.de/311857.

Die junge Generation ist ernster geworden – ernsthafter einerseits, besorgter andererseits. Das betrifft den Umgang mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie und mehr noch die für sie offensichtliche Bedrohung durch die globale Klimakrise. Bei beiden Themen und im Allgemeinen fühlt sich die junge Generation nicht ernst genommen und repräsentiert. Der Zukunftsoptimismus der Jugendlichen ist gedämpft, insbesondere in den bildungsfernen Lebenswelten.

Viele Teenager fühlen sich von der Politik weder gehört noch ernst genommen. Sie beklagen die fehlende Teilhabe der jungen Generation an politischen Entscheidungsprozessen und die mangelnde Repräsentation im politischen Raum. Aus Jugendsicht wird Politik in erster Linie von „alten weißen Männern“ dominiert und geprägt. Pauschales Politikerbashing ist dennoch selten. Politische Akteure und Institutionen werden differenziert beurteilt. Viele Jugendliche zeigen Verständnis und Empathie für Politiker*innen, die einen „harten, stressigen Job“ machen.

Unsere Themenseite findet ihr unter bdkj.de/sinus-jugendstudie.

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Veranstaltungen

InkluDay am 26. September

Die Servicestelle Jugendbeteiligung und die Aktion Mensch laden am 26. September Jugendliche von 15 bis 24 Jahren zum InkluDay ein. Der InkluDay ist die digitale Jugendkonferenz für mehr Vielfalt und Teilhabe: auch im Netz!

Der InkluDay bietet jungen Menschen ein vielfältiges Online-Programm mit spannenden Referent*innen, Speaker*innen und interaktiven Workshops rund um Inklusion sowie Angebote zu Vernetzung, Austausch und Engagementmöglichkeiten, über die Veranstaltung hinaus.

Ziel ist, dass der InkluDay für alle, die Lust darauf haben, eine tolle Erfahrung wird – daher achten die Veranstalter besonders auf digitale Barrierearmut und auf ein Programm, das für alle etwas bereit hält. Deshalb findet der InkluDay auf einer barrierearmen Online-Seite der Aktion Mensch statt und den Teilnehmenden stehen folgende Unterstützungsangebote zur Verfügung: Gebärdensprachdolmetscher*innen, Textdolmetschung, Übersetzung in Leichte Sprache (Tonspur), Leichte Sprache mit Verstehens- Unterstützung, Auslesbarkeit über Screenreader, barrierefreie PDF´s, technischen Support sowie Live Dolmetschung. Außerdem gibt es ein Unterstützungsteam, das bei Anliegen zur Seite steht.

Mehr Infos findet ihr auf aktion-mensch.de/inkluday. Anmeldeschluss ist der 14. August.

DBJR: Workshop zur Mobilität von jungen Menschen am 26. August

Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) lädt zu einem digitalen Workshop ein, um uns aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema „Mobilität von jungen Menschen“ auseinanderzusetzen. Der Workshop richtet sich an Aktive aus den Mitgliedsorganisationen, die sich mit ihrer Expertise zu Themen wie nachhaltige Mobilität, gerechte Mobilität, grenzüberschreitende Mobilität oder Mobilität von Ehrenamtlichen beschäftigen und ihr Wissen einbringen können. Der Workshop dient mittelfristig zur Erarbeitung einer Positionierung.

Die Veranstaltung findet digital am 26. August in der Zeit von 14 bis 17 Uhr statt. Über Details, Ablauf sowie eine inhaltliche Grundlage für die Diskussion wird der DBJR die Teilnehmenden kurz vor der Veranstaltung informieren. Weil aufgrund der digitalen Umsetzung eine konstruktive Arbeit nur mit einer geringeren Teilnehmendenzahl möglich ist, bittet der DBJR darum, dass sich aus jeder Mitgliedsorganisation nur eine begrenzte Zahl an Personen anmelden.

Die Anmeldung ist bis zum 23. August auf der Webseite des DBJR möglich.

Nachdenken über … das Jugendbild der AfD am 22. September

Gemeinsam mit Prof. Dr. Benno Hafeneger will der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) Nachdenken über … das Jugendbild der AfD. Sein Gast ist emeritierter Professor an der Universität Marburg und beschäftigt sich aktuell intensiv mit den jugendpolitischen Aktivitäten der AfD in den deutschen Parlamenten. Der DBJR will mit ihm darüber sprechen, welches Jugendbild die AfD zeichnet und welche Rolle die Jugendarbeit dabei einnimmt. Das digitale Format findet am 22. September von 18 bis 19:30 Uhr statt.

Infos zur Anmeldung werden in Kürze veröffentlicht. Bei Fragen wendet euch an Ludwig Weigel in der DBJR-Geschäftsstelle (ludwig.weigel@dbjr.de).

 

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Infobox

DBJR: Brief an die Mitgliedsorganisationen zur EU-Ratspräsidentschaft

„Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ist am 1. Juli 2020 gestartet. Sie wird die kommenden sechs Monate die europäische Politik prägen. Wir wollen diese Zeit nutzen, um die Interessen junger Menschen in und an Europa deutlich zu machen. Wir laden euch herzlich ein, diese Chance zu nutzen. Wir zählen auf eure Lust, Europa mitzugestalten. Und wir setzen auf eure Kreativität, eure Ideen und Positionen. Lasst uns gemeinsam diesen europäischen Moment prägen.“ Das schreiben Lisi Maier, Tobias Köck und Marius Schlageter aus dem Vorstand des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) an die Mitgliedsorganisationen. Der vollständige Brief findet ihr hier.

Homeoffice in der Kinder- und Jugendhilfe?

Soziale Dienstleistungsberufe werden seit der Corona-Pandemie als „systemrelevant“ bezeichnet. Mitarbeitende in diesem Bereich gelten aber auch als hoch gefährdet, mit dem Coronavirus infiziert zu werden. Unter anderem aus diesem Grund nutzten aktuell auch in manchen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe Beschäftigte die Vorteile des Arbeitens von zuhause.

Auch wenn Homeoffice spätestens seit der Corona-Krise weit verbreitet ist, ergeben sich insbesondere in der Kinder- und Jugendhilfe Besonderheiten. So sind beispielsweise menschennahe Tätigkeiten nur in veränderter Form von zuhause aus durchzuführen.

Um die Besonderheiten und Herausforderungen, aber auch die Chancen zu erfahren, führt das Institut Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) nun eine Online-Befragung durch. Zur Teilnahme aufgerufen sind Beschäftigte aller Bereiche der Kinder- und Jugendhilfe – mit oder ohne Erfahrungen im Homeoffice. Es soll herausgefunden werden, ob und inwiefern (einzelne) Tätigkeiten von zuhause aus erledigt werden oder erledigt werden könnten und welche Veränderungen sich durch die pandemiebedingten Maßnahmen ergeben haben.

Hier kommt ihr zur Umfrage: soscisurvey.de/kinderjugendhilfe

Auswirkungen von Corona auf internationale Jugendarbeit

„IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V.“ hat eine zweite Umfrage zu den Auswirkungen von Corona auf die internationale Jugendarbeit gestartet. Die Umfrage kann bis zum 23. August unter folgendem Link direkt ausgefüllt werden: surveymonkey.de/r/BD96MVB

Von der Umfrage erhofft sich IJAB, für die weitere Lobbyarbeit ein aktuelles Lagebild über die Auswirkungen von Corona auf die internationale Jugendarbeit mit ihren unterschiedlichen Formaten zu bekommen. Die Ergebnisse der Umfrage werden bei einem Online-Forum am 16. September von 10 bis 13 Uhr vorgestellt. Die Einladung dazu erfolgt Anfang August 2020.

DBJR: Terminvorschau

Derzeit sind die Veranstaltungen des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) ausgesetzt oder werden digital organisiert. Er bietet als Service weiter einen Überblick über anstehende Termine in den kommenden Wochen und Monaten. Eine Übersicht wird regelmäßig aktualisiert unter dbjr.de/termine. Dort finden sich zum Beispiel Informationen zu allen DBJR-Gremien.

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Stellenangebote

KLJB Köln - Bildungsreferent*in

Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Köln e.V. sucht zum 1. September eine*n Bildungsreferent*in.
Dienstsitz: Köln. 65% Stellenumfang.

Bewerbungsschluss: 6. August 2020

Stellenausschreibung

BDKJ Freiburg - Diözesanleiter

Die Erzdiözese Freiburg sucht zum 1. Dezember einen Diözesanleiter für den Diözesanverband des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Es handelt sich um ein Wahlamt mit dreijähriger Amtszeit. Die Wahl findet auf der Diözesanversammlung vom 25. bis 27. September statt.
Dienstsitz: Freiburg. 100% Stellenumfang.

Bewerbungsschluss: 11. August 2020

Stellenausschreibung

BDKJ - Verwaltungskraft

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Verwaltungsfachkraft als Krankheitsvertretung.
Dienstsitz: Berlin. 100% Stellenumfang.

Bewerbungsschluss: 15. August 2020

Stellenausschreibung

Jugendhaus Versicherungen GmbH - Geschäftsführer*in

Die Jugendhaus Versicherungen GmbH sucht eine*n Geschäftsführer*in.
Dienstsitz: Düsseldorf. 100% Stellenumfang.

Bewerbungsschluss: nicht angegeben

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