Erschüttert und entschlossen

Katholische Jugend zu den Missbrauchsfällen in der Kirche.
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Düsseldorf, 12. März. Mit Abscheu und Fassungslosigkeit nimmt der Bundesvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Vorfälle von sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt wahr. „Wir sind erschüttert von den Fällen in unserer Kirche. Unser ganzes Mitgefühl gilt den Opfern. Gerade die Pervertierung des kirchlichen und schulischen Schutzraumes und das widerwärtige Ausnutzen der besonderen Beziehung als Seelsorger und Seelsorgerin, Lehrer und Lehrerin zu jungen Menschen wiegen besonders schwer“, so BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler in einer auf dieser Webseite veröffentlichten Stellungnahme des BDKJ-Bundesvorstandes.

„Wer Minderjährige sexuell missbraucht oder ihnen andere physische oder psychische Gewalt zufügt, begeht eine schwere Straftat. Unabhängig von einer Strafverfolgung laden Täterinnen und Täter moralisch schwere Schuld auf sich. Das gilt auch für diejenigen, die über lange Zeit weggeschaut haben und Praktiken in ihrem Umfeld geduldet oder systematisch verschleiert haben“, heißt es in der Stellungnahme.

„Ernst nehmen, fördern, respektieren, ermutigen, befähigen: Das ist Alltag in der katholischen Jugendverbandsarbeit und somit ein wichtiger Teil unserer präventiven Arbeit. Diese ist schon lange in der Ausbildung unserer ehrenamtlichen Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern verankert. Mehr noch: Die katholischen Jugendverbände sind seit 20 Jahren an dem Thema dran. Wir haben Interventionspläne, Verhaltenskodizes und Arbeitshilfen zum Thema entwickelt und wenden diese an“, so Tänzler. Deswegen wehrt sich der BDKJ gegen den Generalverdacht, dass Leiterinnen und Leiter und andere Verantwortliche, die im Rahmen von Kirche mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten, als potentielle Täterinnen und Täter wahrgenommen werden.

„Wir können nicht ausschließen, dass es bei uns Fälle gibt“

Der BDKJ stellt klar: „Obwohl wir alles tun, was in unserer Macht steht, um Missbrauch in unseren Reihen zu verhindern, können wir nicht ausschließen, dass es auch im Kontext katholischer Jugendarbeit sexuellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt gegeben hat und gibt. Wir werden dafür sorgen, dass in unseren Reihen nichts vertuscht und verheimlicht wird. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um Opfern zu Gerechtigkeit zu verhelfen. Wir werden gegen Täterinnen und Täter konsequent vorgehen. Wenn sich Opfer an Verantwortliche in der katholischen Kinder- und Jugendarbeit wenden, werden wir sorgsam handeln, die Grenzen der Kinder und Jugendlichen ernst nehmen und uns nicht scheuen, Fachexperten und Fachexpertinnen zu Rate zu ziehen.“

Der BDKJ-Bundesvorstand hat eine Arbeitsgruppe zu dem Thema eingerichtet und steht im Kontakt mit den Mitglieds- und Diözesanverbänden sowie anderen kirchlichen Organisationen, um im möglichen Fall von Missbrauch eine im Sinne der Opfer zügige und transparente Kommunikation aller Betroffenen nach innen und außen zu unterstützen. Der BDKJ wird einen engen Kontakt zur Deutschen Bischofskonferenz suchen.

Auf der Webseite bündelt der BDKJ Hilfsangebote für Betroffene, Informationen für Gruppenleiterinnen und –leiter sowie Aktivitäten und Informationen der Mitglieds- und Diözesanverbände. Tänzler: „Die katholischen Jugendverbände werden auch in Zukunft ihre fundierte Arbeit fortsetzen und damit Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stark machen. Kurzum: Wir werden entschlossen handeln.“

Der BDKJ ist Dachverband von 16 katholischen Jugendverbänden und -organisationen mit rund 650 000 Mitgliedern. Er vertritt die Interessen von Kindern, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen in Politik, Kirche und Gesellschaft.

Pressekontakt: Michael Kreuzfelder, Telefon 0211 / 4693-155

  • Zum Themenschwerpunkt Missbrauch & Prävention
  • <media 839>Pressemitteilung als PDF</media>
  • Komplette Stellungnahme des BDKJ-Bundesvorstandes

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