Altenberg (Odenthal), 9. Mai. Die konsequente Umsetzung von Menschenrechten muss Grundlage allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Handelns sein. Das fordert die BDKJ-Hauptversammlung in den heute in Altenberg beschlossenen „Leitlinien für das entwicklungspolitische Engagement der Zukunft“. Anlässlich von „40 Jahre Fairer Handel“ setzt der BDKJ damit neue Impulse für eine weltweit zukunftsfähige Entwicklung.
Der BDKJ wendet sich explizit gegen die „zunehmende Ausrichtung der deutschen Entwicklungspolitik an den Zwecken deutscher Wirtschaftspolitik.“ Diese sei seit der Neubesetzung der Ministeriumsleitung nach der Bundestagswahl 2009 wahrnehmbar. „Ziel entwicklungspolitischen Engagements muss dagegen ein gemeinwohldienliches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem sein. Dieses muss sich an menschenrechtlichen – und damit an sozialen und ökologischen - Maßstäben ausrichten und zu einem weltweit gerecht geteilten Wohlstand führen“, so der BDKJ-Bundesvorsitzende Dirk Tänzler. „Wirtschaftliches Wachstum allein ist dazu keine Lösung.“
Weltautorität soll Menschenrechte durchsetzen
„Fairer Handel bedeutet heute wie damals nicht allein den Verkauf von fairen Produkten. Um Armut wirksam zu bekämpfen muss ein tief greifender Kurswechsel erfolgen, der soziale und ökologische Zielsetzungen Priorität einräumt“, sagt Tänzler. Dazu müsse eine globale Instanz geschaffen werden, die die Umsetzung von Menschenrechten weltweit durchsetzt. Der BDKJ unterstützt damit die Idee einer „Weltautorität“, wie sie Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika „Caritas in Veritate“ fordert.
Fairtrade-Sigel nicht als Feigenblatt menschenverachtender Politik
Auch müsse der Faire Handel als Instrument gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit gestärkt und politisch vorangebracht werden. Unter anderem muss sichergestellt werden, dass Konzerne das Fair Trade Siegel nicht als „Feigenblatt für menschenverachtende Unternehmenspolitik missbrauchen“. „Wir brauchen ein Verfahren, in dem Unternehmen ihr ernst gemeintes Engagement unter Beweis stellen und für die Aufnahme ins Fair Trade System geprüft werden können.“ Der ganze Beschluss steht unter www.bdkj.de.
Als höchstes Beschluss fassendes Gremium trifft die BDKJ-Hauptversammlung ein Mal jährlich grundlegende Entscheidungen für die Interessenvertretung von Kindern und Jugendlichen in Politik, Kirche und Gesellschaft. Dabei vertreten mehr als 100 Delegierte der BDKJ-Mitglieds- und Diözesanverbände aus ganz Deutschland die rund 650.000 Mitglieder. Bilder und mehr Informationen gibt es im Blog unter www.bdkjblog.de
Der Beschluss wird derzeit noch redaktionell überarbeitet und ist spätestens Mittoch verfügbar.
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Pressekontakt: Michael Kreuzfelder, mobil: 0178 7956099